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Ein Sprung ins kalte Wasser oder: Eine qualitative Pretest-Evaluation von Lernarrangements zur Förderung von Medienkritikfähigkeit

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Propaganda und Prävention

Zusammenfassung

Im Kontext der Entwicklung und Evaluation der Lernarrangements im Projekt CONTRA wurde zunächst ein Pretest durchgeführt. In dessen Rahmen wurden zum einen erste Ideen zur Förderung von Medienkritikfähigkeit in einem Workshop gemeinsam mit Jugendlichen als Repräsentant*innen der Zielgruppe erprobt und qualitativ evaluiert. Zum anderen wurden die Ergebnisse des Workshops mit internationalen Expert*innen aus verschiedenen Blickwinkeln (Praktiker*innen der Prävention, Sicherheitsbehörden, Wissenschaft) diskutiert und Implikationen für die zu pilotierenden Lernarrangements abgeleitet.

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Notes

  1. 1.

    Im anglophonen Sprachraum wurde die mediale Dimension von Extremismus bei Davies (2008) bereits vor über zehn Jahren zumindest mitgedacht.

  2. 2.

    Pretest meint eine erste Evaluation vor einer groß angelegten Evaluation.

  3. 3.

    In- und Outgroup bezeichnet in der Sozialpsychologie sozial konstruierte und imaginierte, d. h. kommunizierte und in Vorstellungswelten präsente, Gruppenzugehörigkeiten. Während mit Ingroup eine konstruierte positive Bezugsgruppe gemeint ist, in rechtsextremistischer Sprache etwa „die Volksgemeinschaft“, wird mit Outgroup eine mit der Zugehörigkeit zur Ingroup unvereinbare Gruppenzugehörigkeit benannt und häufig zugleich auch abgewertet, etwa „die Muslime“.

  4. 4.

    Selbstredend werden keine Videos präsentiert, die im Sinne von § 18 JuSchG, extreme Gewalt o. Ä. darstellen und somit als „sozialethisch desorientierend […]“ gelten können (BMFSFJ 2014). Die genutzten Videos entstammen einer Sammlung von audiovisuellem Propagandamaterial, die im Projekt CONTRA entstanden ist. Eine konkrete Auswahl eingesetzter Videos wurde in Zusammenarbeit mit Praktiker*innen der Präventionsarbeit von ufuq.de getroffen.

  5. 5.

    Eine Erläuterung dieser systemischen Fragetechnik findet sich in Abschn. 2 dieses Bandes sowie bei Ernst et al. (2018).

  6. 6.

    Unter interaktiver Dichte sind, in Anlehnung an Bohnsack (2014), Gesprächsteile gemeint, in denen sich einzelne Beiträge in besonders hohem Maße häufen und überlappen. Ein besonders „dichter“ Gesprächsabschnitt verweist auf einen Beteiligungsgrad der Gesprächsteilnehmer*innen und indirekt auf die Wichtigkeit des im Gespräch aufgekommenen Themas für die Teilnehmer*innen.

  7. 7.

    Bezüglich der Diskussion dieser Begrifflichkeit siehe Frischlich et al. (2017) sowie Ernst et al. (2018).

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Ernst, J., van Balen, AK., Schmitt, J.B., Rieger, D., Roth, HJ. (2020). Ein Sprung ins kalte Wasser oder: Eine qualitative Pretest-Evaluation von Lernarrangements zur Förderung von Medienkritikfähigkeit. In: Schmitt, J., Ernst, J., Rieger, D., Roth, HJ. (eds) Propaganda und Prävention. Interkulturelle Studien. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-28538-8_5

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