Zusammenfassung
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse im Rahmen der Bindungstheorie von John Bowlby (1969, 1973) haben das Wissen über die Bedingungen für eine gesunde Kindesentwicklung über die letzten Jahrzehnte grundlegend geprägt. Durch frühkindliche Erfahrungen von Geborgenheit und Nähe von den primären Bezugspersonen gelangen Kinder zu der wichtigen Überzeugung, dass die Welt ein sicherer Ort ist, in der sie geliebt werden, wie sie sind und dass sich jemand bedingungslos um sie kümmert. Dieses verinnerlichte Wissen ist ein Grundpfeiler für das spätere psychische Wohlbefinden.
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Notes
- 1.
Dem pränatalen Entwicklungsstadium wird in der Fachliteratur zunehmend Beachtung geschenkt. Die Säuglingsforschung hat in den letzten Jahren beachtliche Erkenntnisse beschrieben, dass sich der Fetus bereits in vielfältigem Austausch mit der Mutter befindet. So steht die menschliche Geburt im engeren Sinne nicht für den Beginn, sondern möglicherweise für die Fortsetzung einer Art pränataler Bindung.
- 2.
Neu wird im DSM-5 von „Disinhibited social engagement disorder“ gesprochen, d. h. es wird auf den Begriff Bindungsstörung verzichtet. Hintergrund dieser Entwicklung sind Forschungsbefunde, dass die Wahllosigkeit des enthemmten Bindungsverhaltens auch auftreten kann, wenn gleichzeitig bereits sichere Bindungstendenzen zu neuen, stabilen Bindungspersonen entwickelt wurden.
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Zemp, M., Bodenmann, G., Zimmermann, P. (2019). Hintergründe und Grundannahmen der Bindungstheorie. In: Außerfamiliäre Betreuung von Kleinkindern. essentials. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-27596-9_1
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