Paradigmenwechsel in neuerer und neuster Kindheitsforschung

Zusammenfassung

Relevante Orte und Dinge der familialen Umgebung und des Aufwachsens werden generell eng mit den Eltern und dem Elternhaus verknüpft – in Adoptionsforschung und -praxis aufgrund der dargelegten Eignungsabklärung und deren starken Fokus auf das „künftige“ oder „geeignete“ (vgl. Kap. 2.2) Paar sowieso. Der inzwischen nicht mehr ganz neuen (vgl. Eßer 2017; Knoll 2018; Fangmeyer & Mierendorff 2017), „neueren Kindheitsforschung“ bzw. den new social studies of childhood (Heinzel 2012a; 2013; Honig 2009; Qvortrup et al. 2009) hingegen war und ist es ein zentrales Anliegen, auch bedeutsame Ausgestaltungen der Umgebung des Aufwachsens als eigenständige Phänomene systematisch zu reflektieren, zu erfassen und zu verstehen (Eßer et al. 2016; Fangmeyer & Mierendorff 2017). Um sich diesem Verständnis der kindlichen Lebenswelten anzunähern ist demnach nicht (nur) von Wertungen durch die Eltern, von Raumdeskriptionen oder Verhaltensbeobachtungen auszugehen, sondern von den besonderen Bedürfnissen und Handlungszielen der Kinder selbst in ihrer Umgebung des Aufwachsens, was sich vor allem auch quantitative Studien immer mehr zum Ziel setzen (vgl. ISCWeb Children’s Worlds: z.B. Rees & Main 2015; UNICEF 2012; 2016; World Vision Studie 2007, 2010 & 2013: z.B. Hurrelmann, Andresen & Schneekloth 2011; 2014; Andresen & Schneekloth 2014; World Vision Deutschland 2013).