Entwicklung zur Apartheidsgesellschaft und deren Niedergang

Zusammenfassung

In vielen, ja in den meisten Darstellungen zur Historie Südafrikas, insbesondere auch in offiziellen, apartheidsbefürwortenden Veröffentlichungen und Schulbüchern bis Ende der 1980er und noch Anfang der 1990er Jahre begann die Darstellung der Geschichte Südafrikas scheinbar erst 1652, als gemeinsam mit Jan A. van Riebeecks Expeditionscorps die europäisch-stämmigen Vorfahren und zu „ähnlicher Zeit“ die Vorfahren der afrikanisch-stämmigen Bewohner Südafrikas ein scheinbar unbewohntes, herrenloses und quasi „geschichtsloses“ Land zu besiedeln begannen. Der britische Ethnologe, Geologe und Paläontologe George William Stow (1822–1882) hatte schon Ende des XIX. Jahrhunderts in Höhlen, auf die ihn Stammesmitglieder der Khoikhoi hingewiesen hatten, uralte, offenbar Jahrtausende alte Zeichnungen auf den Höhlenwänden (Felsreliefs) gefunden, die er ab etwa 1867 in vielen Zeichnungen mit Wasserfarben für die Nachwelt aufzeichnete und dabei in einem 1880 verfassten Manuskript die begründete Vermutung äußerte, dass die eigentlichen „Ureinwohner“ wohl die braunhäutigen Khoikhoi („bushmen“) waren, welche einst „thickly spread over the whole country“ lebten und „could also be traced far towards the north, even into the tropic.“