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Fazit – Ordnungen radikalen Andersseins

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Punkkultur – Ordnungen radikalen Andersseins
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Zusammenfassung

In der Rückschau lässt sich erkennen, dass in der vorangegangenen Analyse immer wieder ein Moment der Spannung aufgetaucht ist, welches sich als zentral und wesentlich für die spezifischen Ausgestaltungen und die Organisation der kulturellen Ordnungen im Punk gezeigt hat. Diese Spannung entstand vor allem durch das Aufeinandertreffen einer Sehnsucht nach Veränderung, dem Streben nach einer eigenen, selbstbestimmten und neuen Kultur und einem zerstörerischen, verwerfenden, negierenden Impetus. Beide dieser widerstreitenden Impulse waren dabei eng verknüpft mit einer tief empfundenen Abneigung und daraus folgenden Distanzierung gegenüber der hegemonialen Kultur in all ihren Formen, wobei es allerdings gerade die ablehnenden, verwerfenden Tendenzen im Punk waren, die in ihren spezifischen Erscheinungsformen entscheidenden Einfluss auf die konkrete Ausgestaltung der kulturellen Ordnungen hatten. Hier haben sich im Fortgang der Analyse vor allem zwei zentrale Prinzipien herauskristallisiert, anhand derer sich die Übersetzung der Ablehnung der Mehrheitskultur in konkrete Strukturen beschreiben lässt. Erstens, das Prinzip der radikalen Differenz und zweitens, eine umfassende Verweigerungshaltung, die sich nicht nur gegen bestehende politische, kulturelle oder soziale Konventionen richtete, sondern potenziell bereit war, gegen das Prinzip der Ordnung an sich in Anschlag gebracht zu werden. In unterschiedlichen Betonungen und Verknüpfungen durchsetzten und bestimmten vor allem diese beiden Prinzipien die spezifischen Ausformungen der kulturellen Ordnungen des Punk – von der Soundästhetik und der Klangwahrnehmung über die Konzertatmosphären und Tanzstile, bis hin zu den Körperverständnissen und den Selbst- und Geschlechterverhältnissen. Sie fungierten in gewisser Weise als Intelligibilitätsmotoren und Affizierungsmechanismen, die den Dingen Sinn und Wert geben konnten und sie in bestimmter Art und Weise anordneten.

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Notes

  1. 1.

    Reckwitz, Andreas 2012b: Die Erfindung der Kreativität, 24.

  2. 2.

    Papenburg, Jens Gerrit 2016: Para-auditive Subjekte der populären Musik, 113.

  3. 3.

    Bonz, Jochen 2012: Das Kulturelle, 12.

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Wellmann, H. (2019). Fazit – Ordnungen radikalen Andersseins. In: Punkkultur – Ordnungen radikalen Andersseins. Kulturelle Figurationen: Artefakte, Praktiken, Fiktionen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-26156-6_4

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

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