Zusammenfassung
Das Kapitel gibt einen Überblick über die bildungspolitischen Strömungen in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1960 und 2015, zum einen, um die gesellschaftlichen Diskurse und gesetzlichen Grundlagen in ihren Entwicklungen aufzuzeigen und zum anderen, um Hintergrundwissen für die Prägungen der Interviewpersonen aus drei unterschiedlichen Alterskohorten darzustellen. Grundsätzlich dient die Bildungspolitik der Förderung von Bildungsleistungen in der Bundesrepublik als kapitalistischer Leistungsgesellschaft. Die Instrumente unterscheiden sich je nach Phase aber sehr. Während in den ausgehenden 1960er Jahren ein Bürgerrecht auf Bildung eingefordert wird und ein Bildungsaufschwung mit großen Erhöhungen der Bildungsausgaben folgte, sind die 1980er Jahre eher durch Stagnation und zähe bildungspolitische Aushandlungen zwischen CDU- und SPD-regierten Bundesländern geprägt. Selbst die Übertragung des bundesdeutschen Bildungssystems auf die neuen Bundesländer kann kein großes Interesse an Bildungspolitik entfachen. In den ausgehenden 1990er Jahren dagegen ist die Bildungspolitik durch den Neoliberalismus des New Public Managements bestimmt, der allein ökonomische Prinzipien für den Bildungsbereich gelten lässt.
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von Felden, H. (2020). Bildungspolitische Tendenzen zwischen 1960 und 2015. In: Identifikation, Anpassung, Widerstand. Lernweltforschung, vol 32. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-24195-7_3
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