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Muster und Triebkräfte grenzüberschreitender Erwerbsmobilität – das Beispiel der Arbeitsmigration zwischen Mexiko und den USA

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Transnationalisierung der Arbeit

Ich danke Arisbeth Hernández Tapia und Melanie Wieschalla für Anmerkungen und Recherchearbeiten sowie Johanna Malcher für Übersetzungen und redaktionelle Arbeiten; besonders danke ich Sigrid Quack und Anja Weiß für kritisches Lesen, Kommentieren und Vorschläge.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. https://transborder.bts.gov/programs/international/transborder/TBDR_BC/TBDR_BC_QuickSearch.html und https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_Mexico%E2%80%93United_States_border_crossings; vgl. allgemein auch https://en.wikipedia.org/wiki/Mexico%E2%80%93United_States_border#Support_and_criticisms und https://de.wikipedia.org/wiki/Grenze_zwischen_den_Vereinigten_Staaten_und_Mexiko#Ausbau_und_aktuelle_Diskussionen.

  2. 2.

    Vgl. https://www.wola.org/2017/01/fact-sheet-u-s-mexico-border/ und https://www.wola.org/wp-content/uploads/2017/01/border.png.

  3. 3.

    Vgl. http://www.pewhispanic.org/2015/09/15/hispanics-of-mexican-origin-in-the-united-states-2013/; https://geographyas.info/population/mexico-to-usa-migration/; Giorguli‐Saucedo et al. (2016, S. 17); Canales und Meza (2017, S. 81); der Begriff Migrantin bzw. Migrant wird hier sehr breit gefasst und schließt Einwandernde, Rückkehrwandernde, Transmigrierende und andere Typen ein.

  4. 4.

    Vgl. Giorguli Saucedo et al. (2016, S. 17); in der vom mexikanischen statistischen Bundesamt INEGI durchgeführten „Nationalen Berufs‑ und Beschäftigungsbefragung“ (ENOE) wird die Zahl der Auswanderungen erhoben. Sie wurde für 2015 auf 3,6 pro 1000 Wohnbevölkerung geschätzt (vgl. http://www.migrationpolicy.org/article/frequently-requested-statistics-immigrants-and-immigration-united-states#Mexican). Zur Rückkehrwanderung aus den USA nach Mexiko vgl. Canales und Meza (2016, S. 82 f.) und zum Wiederanstieg der Auswanderung aus Mexiko in die USA Canales und Meza (2016, S. 85 f.). Nimmt man für 2010 eine Gesamtbevölkerung in der EU27 von etwa 500 Mio. und etwa 220 Mio. Beschäftigten (http://ec.europa.eu/employment_social/eie/statistical_annex_key_employment_indicators_en.html) dann betrifft die jährliche Wohnsitzmobilitätsrate zwischen den EU27 von 0,3 % etwa 1,5 Mio. EU‐27‐Staatsangehörige (Eurofound 2014, S. 17). Die erheblichen methodischen Probleme solcher internationalen Vergleiche können hier nicht erörtert werden (vgl. Eurofound 2014, S. 16; zur EU‐Binnenmobilität vgl. allgemein Faini 2003, S. 10; Fijalkowski 1990; Leschke und Galgóczi 2015, S. 336; Verwiebe 2004, S. 187 ff.).

  5. 5.

    Vgl. http://www.migrationpolicy.org/article/frequently-requested-statistics-immigrants-and-immigration-united-states#Mexican und http://www3.inegi.org.mx/sistemas/temas/default.aspx?s=est&c=25433&t=1.

  6. 6.

    Der Beitrag konzentriert sich auf Arbeitsmigration und berücksichtigt nicht explizit forcierte bzw. Fluchtmigration; die relevanten Forschungen zu mixed migration flows (AIDA 2015) können hier nicht berücksichtigt werden.

  7. 7.

    Sie argumentieren (Massey et al. 1993, S. 188): „In recent years, organized crime has become an enormous threat to the safety of migrants as they cross through Mexico. Their passage now carries a risk of kidnapping, theft, extortion, sexual violence and death at the hands of the cartels, traffickers and even corrupt officials of the Mexican government […]. All of this has psychological and cultural implications for the drivers of migration, which are ultimately subsumed in the variable PEAC.“.

  8. 8.

    Vgl. zur regulativen Dichte, Komplexität und Stringenz von Migrationsregimen z. B. Beine et al. (2016).

  9. 9.

    Für Deutschland wurde dieser Effekt schon seit 1973 nach Beendigung der sogenannten Gastarbeiterprogramme und später dem Angebot einer finanziell geförderten Rückkehr in die Herkunftsländer, vor allem die Türkei, beobachtet; vgl. Schmuhl (2003, S. 524 f.); für die Migration Mexiko‐USA vgl. Massey et al. (2014, 2016); allgemein zur zirkulärer Migration Pries (2016c).

  10. 10.

    Dies betrifft California, New Mexico, Arizona, Texas, Nevada, Utah und Teile von Colorado und Wyoming, gemäß dem Vertrag von Guadalupe Hidalgo von 1948, vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_von_Guadalupe_Hidalgo.

  11. 11.

    http://www.npr.org/sections/codeswitch/2015/09/08/437579834/mass-deportation-may-sound-unlikely-but-its-happened-before; https://www.gilderlehrman.org/history-by-era/great-depression/resources/mexican-americans-and-great-depression.

  12. 12.

    In diesem Zusammenhang wurde 1952 der McCarran‐Walter Act verabschiedet, der es als illegal erklärte, „to harbor, transport or conceal illegal entrants, or directly or indirectly induce their entry to the US“, und der die erste Unterscheidung von temporär eingereisten Arbeitsmigranten in ausgebildete (H‑1 Programm) und nicht ausgebildete Arbeitskräfte (H‑2 Programm) vornahm (Trigueros 2009, S. 66).

  13. 13.

    Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/César_Chávez.

  14. 14.

    Vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Immigration_Act_of_1990.

  15. 15.

    Vgl. Trigueros (2009, S. 71); im Zusammenhang von Arbeitsmobilität neu geschaffene bzw. differenzierte Visakategorien waren H‐1A (qualifizierte Arbeitskräfte unterhalb des akademischen H‐1B‐Niveaus) und H‐3 (für Qualifizierungsmaßnahmen in den USA); mit dem NAFTA‐Abkommen von 1994 wurden die Visa TN1 (für Kanadier) und TN2 (für Mexikaner) für Arbeitskräfte mit akademischem Abschluss eingeführt. Dagegen wurde das H‐2‐Visum (für unqualifizierte Arbeitsmigranten) nicht geändert, wodurch die Möglichkeiten einer legalen Einreise dieser Beschäftigtengruppe weiterhin sehr restringiert blieb. Da verschiedene Wirtschaftssektoren in den USA (Landwirtschaft, Bauindustrie, Pflegebereich) eine große Nachfrage nach billigen, gering qualifizierten Arbeitskräften hatten, blieb die irreguläre Arbeitsmigration weiterhin sehr verbreitet; zu den heutigen Visatypen vgl. http://usa.immigrationvisaforms.com/visas/us-visa-categories-2.

  16. 16.

    Vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Security_and_Prosperity_Partnership_of_North_America.

  17. 17.

    Vgl. http://www.cndh.org.mx/sites/all/doc/Comunicados/2015/Com_2015_205.pdf und http://www.cndh.org.mx/sites/all/doc/Comunicados/2015/Com_2015_344.pdf für die Sommer‑ und Weihnachtsferienzeit.

  18. 18.

    Da im Folgenden verschiedene Formen der zeitweisen Zuwanderung und der dauerhaften Einwanderung behandelt werden, wird der Begriff „Zuwanderung“ für alle Formen der legal‐registrierten, nicht touristisch‐temporären oder dauerhaften Einreise benutzt.

  19. 19.

    „The United States has had a long history of immigration laws, of which we can distinguish the Immigration Act of 1819 that contemplated for the first time the existence of two types of admissions for foreigners: a permanent one, whose carriers were defined as immigrants, and another, for those who were admitted only for a period of time and that were considered non‐immigrants“ (Trigueros 2009, S. 62).

  20. 20.

    Bonilla Véliz (2013, S. 53); als hilfreiche Internetquellen vgl. http://www.nafsa.org/_/file/_/amresource/8cfr2146.htm; https://travel.state.gov/content/visas/en/employment.html.

  21. 21.

    Vgl. Giorguli Saucedo et al. (2016, S. 17); Canales und Meza (2016, S. 96 ff.) sprechen in Bezug auf die Arbeitseinwanderung und Beschäftigungsstruktur in den USA von einer Polarisierung; zu den verschiedenen Formen von Arbeitsvisa vgl. https://travel.state.gov/content/visas/en/employment/temporary.html.

  22. 22.

    Das Current Population Survey CPS ist eine zufallsgesteuerte Befragung von etwa 60.000 Haushalten, wobei auch nicht registrierte Einwanderer erfasst werden können; vgl. Passel und Cohn (2011); https://www.census.gov/programs-surveys/cps/technical-documentation/methodology.html und https://www.census.gov/prod/2006pubs/tp-66.pdf.

  23. 23.

    Im Rahmen des MMP werden seit 1987 jedes Jahr in nach theoretischen Kriterien ausgewählten Gemeinden und Stadtteilen größerer Städte Mexikos (und teilweise auch der USA) retrospektive lebens‑ und migrationsverlaufsorientierte, für die jeweilige Bezugseinheit repräsentative Befragungen in Haushalten durchgeführt, vgl. http://mmp.opr.princeton.edu/research/studydesign-en.aspx.

  24. 24.

    Vgl. http://www.inegi.org.mx/sistemas/bie/, dort „Población ocupada > Total“.

  25. 25.

    Als Quellen können vor allem die Arbeiten des Pew Research Centers (2016) dienen, die regelmäßigen Befragungen von Deportierten durch das COLEF (El Colegio de la Frontera Norte, vgl. http://www.colef.mx/emif/), die Daten des American Community Survey ACS und des Current Population Survey CPS.

  26. 26.

    Allerdings schätzt das Pew Research Center für 1990 nur etwa 2 Mio. und für 1995 nur 2,9 Mio. irregulär in den USA lebende Mexikaner. Während so für diese weiter zurückliegenden Jahre (1990 und 1995) beachtliche Differenzen in den Schätzungen bestehen, liegen die Schwankungen zwischen den amtlichen und den Pew Research Center‐Schätzungen später bei weniger als zehn Prozent.

  27. 27.

    Die berichteten Zahlen des Pew Research Center und anderer Quellen sind aus verschiedenen Gründen (Fiskaljahr versus Kalenderjahr, Datenquelle ENOE versus U.S. Customs and Border Protection data etc.) nicht direkt miteinander vergleichbar.

  28. 28.

    Vgl. z. B. http://www.havocscope.com/black-market-prices/human-smuggling-fees/; https://www.unodc.org/documents/toc/Reports/TOCTASouthAmerica/English/TOCTA_CACaribb_migrantsmuggling_to_US.pdf; http://mexiconewsdaily.com/news/smugglers-up-prices-due-to-immigration-policies/.

  29. 29.

    Einige Untersuchungen legen die Vermutung nahe, dass Geldüberweisungen von Migranten zunächst den Effekt haben, die in den Herkunftsregionen bestehenden Einkommensunterschiede zu akzentuieren, dann aber – bei massenhafter Migration – in einer zweiten Phase eher egalisierende Wirkungen entfalten; andere Studien kamen zu genau gegenteiligen Befunden, vgl. Massey et al. (1994, S. 735); Pries (2012); für ein erweitertes Verständnis von sozialen und politischen Remittances vgl. Goldring (2003); Levitt und Lamba‐Nieves (2011).

  30. 30.

    Für das MMP vgl. http://mmp.opr.princeton.edu/.

  31. 31.

    Auf den Einfluss gezielter staatlicher Förderprogramme für kollektive Geldrücküberweisungen wie z. B. die Programme „3x1 para migrantes“/SEDESOL (seit 1992, vgl. González Rodríguez 2011, S. 6), „Tu Vivienda en México“/SEDATU (seit 2005, vgl. https://www.gob.mx/sre/prensa/lanzan-sedatu-y-cancilleria-programa-de-vivienda-para-migrantes) und „Paisano, invierte en tu tierra“/SAGARPA (seit 2010, vgl. http://www.sagarpa.gob.mx/desarrolloRural/noticias/Paginas/B0132012.aspx) kann hier nicht näher eingegangen werden.

  32. 32.

    https://www.bbvaresearch.com/wp-content/uploads/2016/08/160802_FlashMigracion_eng.pdf; vgl. für die neuere Entwicklung bis April 2017 http://www.banxico.org.mx/SieInternet/consultarDirectorioInternetAction.do?accion=consultarCuadro&idCuadro=CE81.

  33. 33.

    Vgl. http://www.worldbank.org/en/news/press-release/2015/04/13/remittances-growth-to-slow-sharply-in-2015-as-europe-and-russia-stay-weak-pick-up-expected-next-year.

  34. 34.

    Ob die These einer langfristigen und irreversiblen Reduktion der mexikanischen irregulären Aufenthalte in den und der Grenzübertritte in die USA (Massey et al. 2009, S. 124 f.; Giorguli Saucedo et al. 2016) zutrifft, kann hier nicht weitergehend überprüft werden.

  35. 35.

    Zu entsprechenden Programmen wie dem 3x1‐Programm der mexikanischen Bundesregierung vgl. z. B. González Rodríguez (2011).

  36. 36.

    Zur Kritik am methodologischen Nationalismus, der von Nationalstaaten als den natürlichen Analyseeinheiten für soziale Phänomene ausgeht und transnationale Sozialphänomene kaum berücksichtigen kann, vgl. Wimmer und Glick Schiller (2002).

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Pries, L. (2018). Muster und Triebkräfte grenzüberschreitender Erwerbsmobilität – das Beispiel der Arbeitsmigration zwischen Mexiko und den USA. In: Quack, S., Schulz-Schaeffer, I., Shire, K., Weiß, A. (eds) Transnationalisierung der Arbeit. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-20939-1_2

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