Zusammenfassung
Francesco Micieli (*1956) gehört zur Generation der Kinder mehrheitlich süditalienischer Gastarbeiter, die ab den späten 1950er-Jahren in grösserer Anzahl in der Schweiz Arbeit fanden. Als Mitglied einer albanisch stämmigen Familie verliess er im Alter von acht Jahren die Heimat und durchlief das Schweizer Schul- und Universitätssystem. Schauspieler, Regisseur, Lehrer waren die verschiedenen Berufe, die Micieli neben dem Schreiben ausübte. Heute wirkt er als Dozent an verschiedenen Fachhochschulen.
Micielis literarische Stimme war die erste unter mittlerweile einer ganzen Anzahl von Deutschschweizer Schriftstellern mit kulturellen Wurzeln, die nach Italien reichen. Dieses Phänomen ist der intensiven Migration von vor allem Süditalienern in die Schweiz ab Mitte der 1950er-Jahre geschuldet, deren Kinder in der kulturellen Doppelperspektive aufwuchsen. Micieli hat den langwierigen Prozess der Veränderung in der Relation von Eigenem und Fremdem, von sprachlicher und kultureller Ent- und dem Versuch neuer Einwurzelung am eigenen Leib erfahren und literarisch gestaltet.
Francesco Micieli: Mein Blick nach Süden war ein Blick aus dem Norden. Vortrag gehalten anlässlich des Workshops zum Thema ›Blick nach Süden. Italienbilder in der deutschsprachigen Literatur der Schweiz seit 1861‹. Bern, 12. Januar 2012. Unpubliziertes Typoskript, S. 2.
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Jäger-Trees, C. (2017). »Ich bin in meiner Heimat auch fremd geworden, also muss der Süden hier stattfinden.« Francesco Micielis Auseinandersetzung mit zwei Kulturen. In: Kondrič Horvat, V. (eds) Transkulturalität der Deutschschweizer Literatur. J.B. Metzler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18076-8_16
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