Zusammenfassung
Die deutsche Bewegungsforschung übt(e) ebenfalls scharfe Kritik an den Bemühungen der „pathologischen“ Ansätze, „schlechte Ereignisse“ wie (terroristische) Gewalt „mit schlechten Ursachen“ zu erklären. Sie seien ebenso vielfältig wie fruchtlos, so Susanne Karstedt-Henke zuspitzend (Karstedt-Henke 1980, S. 169). Aus interaktionistischer Perspektive mangele es dem ätiologischen Paradigma am Verständnis spezifischer Eskalationsdynamiken.
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Notes
- 1.
„Sie bilden eine Kontingenzvariable, die erst in Aktion tritt, wenn andere Dinge nicht mehr stimmen. Erst im Verein mit Legitimitätsdefiziten des Staates und deren Ideologisierung werden biographische Tatsachen virulent und zu einer wichtigen Ressource für das politische Handeln. Biographische Daten für sich allein in Zusammenhang mit dem politischen Verhalten gesetzt, wirken relativ unspezifisch, weil sie mit anderen Motivorganisationen interagieren. Biographische Belastungen sind wie Sprengstoff: er bleibt ruhig, solange es keinen Zünder gibt, der betätigt wird. Die Zündung der biographischen Belastungen geschieht durch Ideologisierung und durch feindselige Beschreibung der Institutionen, durch Delegitimierung des Staates“ (Schmidtchen 1983, S. 249).
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Logvinov, M. (2017). Rechte Gewalt im Licht des sozialen Interaktionismus. In: Rechtsextreme Gewalt. essentials. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-17151-3_7
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