Zusammenfassung
Arbeit, Konsum, Medienkonsum und Politik werden heute vielfach als separierte Lebensfelder der modernen Menschen betrachtet und untersucht. Dies obschon sie im Alltag in vielfältiger Weise miteinander verfl ochten sind. Eine wesentliche Folge davon ist, eine Zusammenschau findet kaum statt und gemeinsame Strukturen dieser Lebensfelder werden damit auch nicht erkannt. Dies betrifft die wissenschaftlichen Perspektiven, jedoch ebenso den individuellen Menschen. Dieser erfährt sich in verschiedene und unverbundene Rollen gebrochen. Dies ist für die Verbraucherforschung bedeutsam, sie kümmert sich in erster Linie um Fragen im Zusammenhang mit individuellem und kollektivem Konsum und ignoriert dabei weitgehend die Interdependenzen von Konsum, sprich Konsumfähigkeit, also Geldbeschaffung, folglich Erwerbsarbeit, ebenso wie den konsumnormativen Charakter der Medien und die Abschottung des politischen Feldes Alle diese vier Felder sind Märkte im ökonomischen Sinn und die handelnden oder zu bestimmtem Verhalten gezwungenen Subjekte begreifen dies oft auch so.
Der vorliegende Beitrag versucht aus einer sozialökonomischen Perspektive demgegenüber einen ersten Überblick und Aufriss der vier Lebensfelder bzw. Märkte (Erwerbsarbeit, Konsum, Medien und Politik) und möchte dabei herausarbeiten, wie umfassend diese miteinander strukturell verkoppelt sind. Was zur Folge hat, dass Lösungen (etwa zu Nachhaltigkeitsfragen) in nur einem Bereich unrealistisch bleiben, wenn nicht korrespondierende Veränderungen in den anderen Feldern folgen.
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