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Theoretische Grundlagen und Begriffsklärung

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Emanzipation durch Schule
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Zusammenfassung

Im Folgenden wird der für die vorliegende empirische Arbeit grundlegende Begriff der Emanzipation unter der Berücksichtigung seiner geschichtlichen und gegenwärtigen Bedeutung im Theorie- und Forschungsdiskurs vorgestellt und auf das Anliegen, Emanzipation im Zusammenhang mit der schulischen Bildung junger Frauen mit Migrationshintergrund zu betrachten, hin definiert. Ein zweiter Schritt ist die Konstruktion des Begriffs des Bildungshabitus unter dem Aspekt der Emanzipation. Emanzipation impliziert im Sinne eines pädagogischen Begriffsverständnisses auf politischer Ebene Themen wie Chancengleichheit im Bildungssystem, auf personaler Ebene Kritikfähigkeit und Selbstbestimmung der Handlungssubjekte sowie auf sozialer Ebene die Fähigkeit, diskriminierungsfrei und tolerant mit Menschen unterschiedlicher Herkunft umzugehen.

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Notes

  1. 1.

    Kemna (2012) zufolge ist sich ein Großteil der Forscher, die sich mit der Qualität der Lehrer-Schüler-Beziehung beschäftigen, einig, dass das Wohlergehen der Schüler in der Schule sowie ein gegenseitig entgegengebrachtes Vertrauen als „signifikante Prädiktoren für Lernmotivation und Lernergebnis“ zu betrachten sind (vgl. Kemna 2012, S. 79). Auf dieser Grundlage lässt sich die Schlussfolgerung ziehen, dass sich eine funktionierende Lehrer-Schüler-Beziehung positiv auf den Bildungserfolg von Schülern auswirkt.

  2. 2.

    Praktische Möglichkeiten, diesem Anspruch gerecht zu werden, sieht Bohnsack (2013, S. 99) z. B. darin, Schülern ganz im Sinne einer basisdemokratischen Selbstregulation Möglichkeiten der Mitbestimmung im Rahmen eines Schüler- bzw. Klassenrats einzuräumen. Die Einführung eines Klassenrats in der Schule bewirkt u. a., dass Schüler lernen, Verantwortung für Problemlagen in der Klasse zu übernehmen.

  3. 3.

    In diesem Kontext weist Himmelmann (2006) auch darauf hin, dass eine Demokratieerziehung in der Schule auf das allgemeine Ziel der „gelingende Identitäten“ hinauslaufen sollte, weil nur diese „die subjektiv-individuellen Voraussetzungen für einen vernünftigen gesellschaftlichen Dialog, für eine vernünftige Kommunikation und für eine auf Vernunft zielende Öffentlichkeit“ mitbringen (vgl. Schmid und Watermann 2010, S. 882).

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Dalhaus, E. (2017). Theoretische Grundlagen und Begriffsklärung. In: Emanzipation durch Schule. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-15007-5_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-15007-5_2

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-15006-8

  • Online ISBN: 978-3-658-15007-5

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