Zusammenfassung
Im zweiten Teil dieser Arbeit wurden die theoretischen Grundlagen für das Verständnis des Konzepts der Scramble Diplomatie gelegt. Letztere wird hier als Form der Diplomatie durch Zwang angesehen, mit der Staaten versuchen, das Verhalten von Konkurrenten in sicherheitsrelevanten Konflikten im eigenen Interesse zu beeinflussen: Mit Hilfe von riskanten Manövern im Luftraum signalisieren Regierungen oder Militärführungen Konfliktbereitschaft, was den Konkurrenten von einer Revision des Status quo abhalten soll. Diese Form der Signalisierung ist glaubwürdig, da mit ihr ein Risiko einer militärischen Eskalation eingegangen wird, das nur sehr begrenzt durch die Staaten gesteuert werden kann. Scramble Diplomatie kann in diesem Zusammenhang als begrenzter Krieg und als Brinkmanship interpretiert werden. Das in der vorliegenden Arbeit entwickelte Konzept impliziter zwischenstaatlicher Kommunikation passt sich somit in die zur Thematik „crisis bargaining“ existierende Literatur ein. In der Tat wird der strategische Einsatz der Luftwaffe zu außenpolitischen Zwecken auch bereits als Alternative zur Kanonenbootdiplomatie diskutiert (vgl. bspw. Poss, 1994; de Lespinois, 2012).
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Rights and permissions
Copyright information
© 2015 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Schwuchow, S. (2015). Scramble Diplomatie und Völkerrecht. In: Völkerrecht als Restriktion für das Handeln von Regierungen. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-07782-2_9
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-07782-2_9
Published:
Publisher Name: Springer Gabler, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-07781-5
Online ISBN: 978-3-658-07782-2
eBook Packages: Business and Economics (German Language)