Der vorliegende Beitrag beschreibt die definitorischen und regulatorischen Grundlagen des Audit Committees als Ausschuss des Organs der Oberleitung, Aufsicht und Kontrolle einer Schweizer Aktiengesellschaft. Ausgehend von der weltweiten Konvergenz der Führungs- und Kontrollsysteme (One Tier vs. Two Tier) werden die Corporate Governance-Kodizes als massgebliche Treiber der Einrichtung und Ausgestaltung von Audit Committees identifiziert. In Ermangelung einer eigenen, abgegrenzten Corporate Governance-Theorie wird ersatzweise auf die Prinzipal-Agenten-Theorie sowie die Stewardship-Theorie zur Erklärung der aus der Trennung von Eigentum und Kontrolle eines Unternehmens entstehenden Probleme herangezogen.

Um die weltweite Verbreitung von Audit Committees nachvollziehen zu können, werden die wichtigsten Meilensteine zur Einrichtung von Audit Committees weltweit chronologisch vorgestellt. Diese Vorstellung basiert auf verschiedene Corporate Governance-Kodizes, welche auf Empfehlungen für die Einrichtung und Ausgestaltung von Audit Committees untersucht werden. Neben der historischen Einordnung können insbesondere aus den massgeblichen gesetzlichen und regulatorischen Quellen in der Schweiz (Obligationenrecht, Swiss Code of Best Practice for Corporate Governance, Rundschreiben der Eidgenössischen Bankenkommission (inzwischen FINMA) und die Richtlinie zur Corporate Governance der Schweizer Börse) die Anforderungen an die Einrichtung und Ausgestaltung eines Audit Committees im Rahmen einer effektiven Coporate Governance extrahiert werden.