Zusammenfassung
Um in wirtschaftlich unsicheren Zeiten schnell und flexibel reagieren zu können, benötigen Unternehmen vor allem ausreichende finanzielle Mittel. Allerdings ist das Eigenkapital gerade in mittelständischen deutschen Unternehmen eher knapp, die durchschnittliche Eigenkapitalquote bewegt sich bei etwa einem Drittel. Zusätzlich werden einige Finanzierungsmöglichkeiten inzwischen deutlich kritischer gesehen (etwa Mezzanine-Kapital) beziehungsweise sind für Mittelständler nur noch schwerer zu erhalten (Bankkredite). Deshalb suchten die Unternehmen nach neuen, oder besser gesagt für sie neuen Finanzierungskanälen. Auf der anderen Seite interessieren sich Anleger, verunsichert durch stark volatile Aktienkurse, annähernd zinslose Spareinlagen oder „sichere“ Staatsanleihen für geeignete, renditestarke Anlagemöglichkeiten mit relativ überschaubarem Risiko jenseits klammer Euro-Staaten. Das war die Geburtsstunde der Mittelstandsanleihen, die das Bedürfnis der Unternehmen mit dem der Privatanleger zusammenführte. Das Motto war: Was großen, kapitalmarktaffinen Gesellschaften mit Hilfe von institutionellen Investoren gelingt, müsste mittelständischen Unternehmen durch die Einbeziehung privater Kapitalgeber ebenfalls möglich sein. Allerdings gab es Einzelfälle von kleineren Anleihen schon viele Jahre früher, die dann aber überwiegend über den Grauen Kapitalmarkt per Eigenemission und nicht über den öffentlichen Kapitalmarkt durchgeführt wurden.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Notes
- 1.
Vgl.: Gute Schulden, schlechte Schulden: Unternehmertum in unsicheren Zeiten. Hrsg. von der Commerzbank, durchgeführt von TNS Infratest, Frankfurt 2012.
- 2.
Vgl. Mittelstandsfinanzierung: Börse statt Bank. Eine gemeinsame Studie von Deloitte und der FH Münster, Dezember 2011.
- 3.
Vgl. Tim Bartz: Zeitenwende für Investmentbanken. Handel mit Anleihen gewinnt an Bedeutung, in: Financial Times Deutschland, 2. April 2012, S. 15.
- 4.
Mittelstandsanleihen – Eine echte Alternative? Eine Studie der FH Münster, der Börse Stuttgart und Deloitte, 2012, Abb. 13: Informationsquellen privater Anleger für Anlageentscheidungen in Mittelstandsanleihen, S. 16.
- 5.
Rüdiger Holzhammer und Michael Neisis: Mittelstandsanleihenmarkt bedarf der weiteren Professionalisierung, in: Börsen-Zeitung, Ausgabe 90, 14.05.2013, S. 19.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Rights and permissions
Copyright information
© 2014 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Feiler, M., Kirstein, U. (2014). Warum sind Mittelstandsanleihen überhaupt entstanden?. In: Mittelstandsanleihen – ein Erfolgsmodell für alle Parteien. essentials. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-04526-5_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-04526-5_1
Published:
Publisher Name: Springer Gabler, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-04525-8
Online ISBN: 978-3-658-04526-5
eBook Packages: Business and Economics (German Language)