Wie groß ist die politische Macht der Alten? Leider nicht groß! Zwar sind Senioren und Seniorinnen die eifrigsten Wähler, die Wahlbeteiligung der 60-bis 69-Jährigen beträgt 80 Prozent. Demgegenüber ist die Wahlbeteiligung der Jüngeren erheblich niedriger und geht weiter zurück. Deshalb „entdecken“ die Parteien die Älteren besonders im Wahljahr. Und was ist ihr Lohn? Eine eigene Interessenvertretung auf Bundesebene gibt es nicht. Zwar haben die Parteien eine jeweilige Senioren-Organisation, aber auch damit haben die Alten wenig Einfluss. Wenn sie Glück haben, schafft der Vorsitzende dieser Älteren den Sprung in den Rat der jeweiligen Stadt.

Um die Probleme der Älteren wie z. B. altersgerechtes und bezahlbares Wohnen, die Vermeidung von Altersarmut, betreutes Leben und Hilfe bei der Pflege, kümmern sich die Jüngeren. In manchen Familien gibt es Beispiele für aufopfernde Pflege von alten Verwandten, ohne dass der Staat dafür aufkommen muss.

Am größten ist das Engagement für die Älteren noch bei den Städten. Sie kümmern sich wirklich um ihre älteren Bürger. Seniorenbeiräte bringen sich in den Kommunal-Parlamenten zu Gehör. Sie organisieren Veranstaltungen wie z. B. das „Traumkino für Senioren“ oder den "literarischen Spaziergang durch unsere Vergangenheit“. Und sie sind Ansprechpartner für individuelle Probleme, wie übrigens auch kirchliche oder gesellschaftliche Organisationen.