Etwas, worauf viele reichlich spät kommen, besteht darin, mit der Partnerin oder dem Partner über die Zeit nach dem Beruf zu sprechen. Da sich die beiden besser kennen als Bekannte oder Freunde, ist das zumindest im ersten Anlauf erfolgversprechender als die Abfrage im Internet.

Während die Frauen in der Regel schon früher aufgehört haben zu arbeiten und ihren individuellen Weg gefunden haben, sind es besonders die Männer, die allen Anlass dazu haben, darüber nachzudenken. Denn sie sind es, die aus beruflichen Gründen oft unterwegs waren, und wenn sie danach nach Hause kamen, hatten sie oft keine Lust mehr oder waren zu müde, um gemeinsam noch etwas zu unternehmen. Manche haben deshalb „vergessen“, welche Interessen die Partnerin hat.

Wahrscheinlich hat diese Entwicklung mit unserer Familientradition zu tun, die darin bestand, dass der Mann das Geld verdient und die Frau für Haushalt und Familie zuständig war. Aber diese Situation ist nach der Pensionierung vorbei. Die Rollen verändern sich wieder. Man ist zwar nicht mehr so jung wie früher und auch nicht mehr so beweglich, aber eigentlich könnte man doch noch einmal gemeinsam starten. Das Altersmodell „Mann spielt Golf und Frau Bridge“ gilt jedenfalls nicht als erstrebenswert.