Zusammenfassung
Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, wie Jugendliche in einem niederschwelligen Setting ihren Wunsch nach Beratung deutlich machen. Er stützt sich auf eine empirische Untersuchung in einem ländlichen Jugendtreff im Rahmen einer Master-Thesis. Dazu werden die Vorzüge und Qualitäten, aber auch die Anforderungen an die Einrichtung und die Beziehungsarbeit beleuchtet, um Indikatoren eines beratungstauglichen Settings zu entwickeln und die Inszenierung des Beratungswunsches zu betrachten. Die anschließende Untersuchung beleuchtet den Jugendtreff, das Forschungsdesign und die Methodik mit teilnehmender Beobachtung, einem Projekt-Tagebuch und qualitativer Inhaltsanalyse. Drei der untersuchten Fälle werden dargestellt und interpretiert. Nachfolgend werden verschiedene Hypothesen z. B. hinsichtlich der Anzeichen und der prägenden Muster von niederschwelliger Beratung, des Beziehungsaufbaus und der Vertrauensprüfung sowie auffälliger Inszenierungen und Reaktionen des Beratenden entwickelt. Am Ende steht die These, dass niederschwellige Beratung aufgrund ihrer offenen Form mit wenigen Hürden und einer Verankerung in der Lebenswelt der Jugendlichen gut einsetzbar, aber auch an Vorbedingungen geknüpft ist.
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Neumann O. (2009): ‚Niederschwellige Beratung in der offenen Jugendarbeit am Beispiel eines neu geschaffenen Jugendtreffs in einer ländlichen Kommune‘ mit der Untersuchungsfragestellung ‚Wie inszenieren die einzelnen Jugendtreff-Besucher ihren Beratungswunsch und wie reagiert der Berater auf diese Inszenierungen?‘, Masterthesis an der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt, Fachbereich Aufbau- und Kontaktstudium, Studiengang Psychosoziale Beratung.
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Neumann, O. (2016). Niederschwellige Beratung von Jugendlichen in der Offenen Jugendarbeit – Inszenierungen der Jugendlichen. In: Hollstein-Brinkmann, H., Knab, M. (eds) Beratung zwischen Tür und Angel. Edition Professions- und Professionalisierungsforschung, vol 5. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03420-7_5
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