Skip to main content

Ergriffene Maßnahmen zur Bewältigung von Finanzkrisen

  • Chapter
Bad-Bank-Konzepte zur Bewältigung von Finanzkrisen
  • 2625 Accesses

Zusammenfassung

Finanzkrisen zeigen meist eine typische Entstehung und einen typischen Verlauf: Zunehmende Deregulierung des Finanzsektors, ohne die Anpassung der Strukturen von Banken und Aufsichtsbehörden an die neu geschaffenen Handlungsmöglichkeiten der Finanzmarktteilnehmer, eine hohe Verfügbarkeit an Liquidität im Finanzsystem und ein deutlicher Anstieg der Kreditvergabe führen zur Bildung einer Vermögenspreisblase.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    Federal Deposit Insurance Corporation (1998a, S. 19ff.) gibt einen Überblick über in diesem Zusammenhang aufgetretenen regionalen oder sektoralen Rezessionen.

  2. 2.

    Für einen Überblick über Regulation Q, siehe z. B. Gilbert (1986). Regulation Q wurde im Jahre 1980 für Sparkassen abgeschafft.

  3. 3.

    Für einen Überblick über die verschiedenen Gesetze und deren Rollen bei der Sparkassenkrise,siehe Federal Deposit Insurance Corporation (1998a, S. 10f.).

  4. 4.

    Die Eigenkapitalunterlegungspflicht für versicherte Passiva wurde im November 1980 von fünf Prozent auf vier Prozent und im Januar 1982 auf drei Prozent reduziert (Federal Deposit Insurance Corporation, 1998c, S. 173). Die Rechnungslegungsstandards für Sparkassen wurden flexibilisiert mit dem Ziel, das bilanzierte Eigenkapital zu erhöhen, z. B. konnte die Realisierung von Verlusten in die Zukunft verlagert oder zeitlich gestreckt werden. Nach An sicht der Federal Deposit Insurance Corporation (1998c, S. 174) hatte die Reform der Bilanzierung des immateriellen Firmenwerts bei Fusionen und Übernahmen die gravierensten Auswirkungen: Zur Förderung und Erleichterung der Übernahme insolventer Institute wurde zugelassen, dass eine übernehmende Sparkasse den Firmenwert der übernommenen Sparkasse ohne Einschränkungen bilanzieren durfte. Das führte dazu, dass der Anteil von „Firmenwerten“ im Dezember 1983 67 Prozent des Eigenkapitals der Sparkassen ausmachte.

  5. 5.

    Der Mangel interner Kontrollen erhöhte ebenfalls die Kosten der Krise. Zwar lässt sich dessen konkreter Betrag nicht beziffern, allerdings spielte er eine wesentliche Rolle bei zahlreichen Insolvenzen (Federal Deposit Insurance Corporation, 1998a, S. 33f.).

  6. 6.

    Dennoch bestand die deutliche Mehrzahl der notleidenden Aktiva aus Immobilien- und Baulandsektorkrediten (Federal Deposit Insurance Corporation, 1998c, S. 179f.).

  7. 7.

    Als Nebenziel wurde zudem die Förderung des Erwerbs von Wohnimmobilien für untere und mittlere Einkommen vorgegeben.

  8. 8.

    Für die Kriterien zur Bestimmung eines angemessenen Verkaufspreises der Aktiva der RTC, siehe z. B. Federal Deposit Insurance Corporation (1998b, S. 300).

  9. 9.

    Im Rahmen einer equity-partnership wurde ein Joint Venture zwischen der RTC und privaten Investoren geschlossen. Die RTC übertrug Aktiva auf das Joint Venture und warb Fremdkapital ein. Die privaten Investoren brachten einen Eigenkapitalanteil ein und sorgten für das Management der Aktiva. Nach dem Verkauf der Aktiva und der Rückzahlung des Fremdka pitals wurden die übrigen Erträge zwischen den Partnern des Joint Ventures in einem vorher festgelegten Verhältnis aufgeteilt (Federal Deposit Insurance Corporation, 1998b, S. 300). Bei ihren Verkaufstransaktionen bot die RTC potenziellen Käufern zudem teilweise die Option an, erworbene Aktiva innerhalb der folgenden fünf Jahre zurückzugeben bzw. einen Austausch gegen andere Aktiva der RTC vorzunehmen, sollte sich herausstellen, dass bestimmte Kriterien nicht mehr erfüllt waren. Damit sollten die Unsicherheit reduziert und höhere Verkaufserlöse realisiert werden (Federal Deposit Insurance Corporation, 1998b, S. 301).

  10. 10.

    Curry/Shibut (2000, S. 26) weisen allerdings darauf hin, dass es auch unabhängig von der Krise zu einer Konsolidierung des Sparkassensektors gekommen wäre.

  11. 11.

    Für einen Überblick über die parallel aufgetretene norwegische und finnische Finanzkrise, siehe z. B. Steigum (1992); VihriÄlÄ (1997).

  12. 12.

    Im Rückblick wird diese Maßnahme als November-Revolution bezeichnet. Sie gilt als eine der wesentlichen Ursachen für die Finanzkrise der 1990er Jahre (Jonung, 2009a, S. 3).

  13. 13.

    Für einen chronologischen Überblick über die Abschaffung der einzelnen Regulierungsvorschriften, siehe z. B. Englund (1990, S. 386).

  14. 14.

    Zusätzlichen Konkurrenzdruck erzeugten Finanzierungsgesellschaften, die insbesondere auf dem Immobilienmarkt als Kreditgeber eine wichtige Rolle spielten. Sie refinanzierten sich mittels spezieller Anleihen, die von Banken garantiert wurden. Sie spielten in der schwedischen Finanzkrise eine ähnliche Rolle wie die Zweckgesellschaften in der weltweiten Finanzkrise von 2007, siehe Abschnitt 2.4.1.

  15. 15.

    Ein (unbekannter) Teil dieser Erhöhung ist darauf zurückzuführen, dass Kredite, die Banken zuvor nur vermitteln und nicht direkt vergeben durften, nach Abschaffung der entsprechenden Vorschriften in Bankkredite umgewandelt wurden.

  16. 16.

    Die Glaubwürdigkeit der Zentralbank, den Wechselkurs innerhalb der festgelegten Bandbreite zu halten, sank in einem inflationären Umfeld einer überhitzten schwedischen Volkswirtschaft mit einem hohen außenwirtschaftlichen Defizit und mit einer hohen Staatsverschuldung. Das löste spekulative Attacken auf die schwedische Währung aus. Die schwedische Regierung ver suchte dieser Entwicklung mit einer restriktiven Fiskalpolitik gegenzusteuern (Jonung, 2009a, S. 7).

  17. 17.

    Die Finanzierungsgesellschaften waren ein wichtiger Anbieter für Immobilienkredite. Sie hat ten insbesondere Nachfragern einen Kredit gewährt, die Banken vorher aufgrund mangelnder Bonität abgelehnt hatten. Sie refinanzierten sich über von Banken garantierte Anleihen, sie he auch Fußnote 20. Sie spielten in der schwedischen Finanzkrise eine ähnliche Rolle wie die Zweckgesellschaften in der weltweiten Finanzkrise von 2007.

  18. 18.

    Um die Diskussion an dieser Stelle übersichtlich zu halten, wird auf die Erläuterung des Zusammenhangs zwischen der schwedischen Finanzkrise und der Krise des europäischen Wechselkursmechanismus verzichtet. Ausführungen zu dieser Thematik finden sich beispielsweise in Englund (1999, S. 92ff.).

  19. 19.

    Englund (1999, S. 95) weist darauf hin, dass die Kreditvergabe zwischen 1990 und 1993 um 21 Prozent sank, und deutet es als Anzeichen für eine Kreditklemme. Er gibt allerdings gleichzeitig zu bedenken, dass die sinkende Kreditvergabe auch lediglich auf Nachfrageeffekte zurückzuführen sein könnte.

  20. 20.

    Insbesondere im Sparkassensektor fanden zahlreiche Fusionen statt, in deren Zuge aus dem Zusammenschluss mehrerer Sparkassen die Savings Bank of Sweden entstand (Berg, 1998, S. 205).

  21. 21.

    Für eine Erläuterung des Hammock-Modells, siehe z. B. Andersson/Viotti (1999, S. 74f.). Die Ergebnisse des Tests erlaubten es, Banken in drei verschiedene Kategorien zu untertei len, deren Zugehörigkeit entscheidend für das Ausmaß staatlicher Unterstützung war. Für einen Überblick über die Aufteilung und die Kriterien der einzelnen Gruppen, siehe z. B. Ingves/Lind (1996, S. 11f.).

  22. 22.

    Für einen detaillierten Überblick über die Ausgestaltung, Einrichtung, Abwicklung und Kosten der Bad Banks während der schwedischen Finanzkrise, siehe Ingves/Lind (1997).

  23. 23.

    Das Niveau der Kreditvergabe des Jahres 1992 wurde zwar erst 1998 wieder erreicht, allerdings war diese Verzögerung vor allem auf nachfrageseitige Faktoren zurückzuführen (Englund, 1999, S. 95).

  24. 24.

    Für eine detailliertere Erläuterung von Verbriefungstransaktionen siehe z. B. Gorton/Souleles (2007).

  25. 25.

    Zusätzlich konnte das relativ geringe Ausfallrisiko eines Wertpapiers der senior-Tranche mit einem credit default swap (CDS) abgesichert werden. Ein CDS stellt eine Versicherung dar, bei welcher der Versicherungsnehmer eine Prämie zahlt, um im Fall eines vorher definierten Kreditereignisses (z. B. dem Ausfall einer Tranche) vom Versicherungsgeber für einen aus dem Kreditereignis entstehenden Verlust entschädigt zu werden.

  26. 26.

    Unter Geltung der Eigenkapitalvorschriften Basel I wurde das Risiko solcher Notkreditlini en bei den Eigenkapitalanforderungen gar nicht berücksichtigt. Basel II versuchte dies zu korrigieren. Trotzdem war auch unter Basel II die Eigenkapitalunterlegung bei einer solchen Auslagerung der Aktiva auf eine Zweckgesellschaft weiterhin geringer als bei deren Verbleib in der Bankbilanz (Brunnermeier, 2009, S. 81).

  27. 27.

    Purnanandam (2010) zeigt, dass sich die durchschnittliche Qualität von Hypotheken unter dem neuen originate-and-distribute-Modell im Vergleich zum traditionellen Geschäftsmodell der Banken verschlechtert hat.

  28. 28.

    Konkret handelte es sich um die Einführung der Vorschrift 15c3-1 zur Harmonisierung US- amerikanischer mit europäischen Regulierungsvorschriften und den Basel-II-Standards. Damit wurde das Ziel verfolgt, US-Investmentbanken, die als Holding über zahlreiche Makler und Händler verfügten, mit diesen Beteiligungen als Einheit zu regulieren. Zuvor konnten zwar die Makler und Händler, nicht aber die Holding von der SEC reguliert werden. 2004 wurde eine solche Vorschrift in Europa umgesetzt, die USA zogen in ähnlicher Weise nach, allerdings mit der Möglichkeit einer freiwilligen Teilnahme für hinreichend große Investmentbanken. Die fünf größten Investmentbanken kamen für eine Teilnahme in Frage. Sie unterwarfen sich geschlossen dieser Vorschrift. Dies hatte zur Folge, dass die SEC zur Bewertung des Eigenkapitals der Investmentbanken ein andersartiges Berechungsmodell verwendete. Faktisch bedeutete es, dass die Investmentbanken einen höheren Verschuldungsgrad wählen konnten (Calabria, 2009).

  29. 29.

    Z. B. Bank for International Settlements (2008) diskutiert die Problematik der Urteile von Ratingagenturen über strukturierte Produkte und deren Rolle in der Finanzkrise.

  30. 30.

    Bis Ende 2008 waren die Immobilienpreise um 17 Prozent, der Dow-Jones-Index um 37 Prozent gefallen (Congleton, 2009, S. 288). Brunnermeier/Pedersen (2009) zeigen theoretisch, dass diese Nachschusspflichten zu einem Kreislauf aus Aktivaverkäufen und weiteren Nachschusspflichten führen, was Adrian/Shin (2010) empirisch für Investmentbanken bestätigen.

  31. 31.

    So kam beispielsweise der gesamte Handel am Interbankenmarkt zeitweise fast vollständig zum Erliegen (Europäische Zentralbank, 2010b).

  32. 32.

    Schätzungen beziffern die Abschreibungen, die Finanzinstitute zwischen 2007 und 2010 auf Aktiva mit US-amerikanischen Ursprung vornehmen mussten, auf 2,7 Billionen US-Dollar (Internationaler WÄhrungsffondS, 2009).

  33. 33.

    Brunnermeier (2009) weist darauf hin, dass die Einrichtung dieser Fazilität trotz Anonymität ihrer Teilnahme eine Ursache für die Beinahe-Insolvenz der Investmentbank Bear Stearns

  34. 34.

    Diese Fazilität stand nur Finanzinstituten zur Verfügung, die berechtigt waren, direkt Ge schäfte mit der Fed abzuschließen (primary dealers).

  35. 35.

    Nach der Emission dieser Aktien besaß das Finanzministerium fast 80 Prozent der Stimmrech te an AIG und erhielt einen identischen Anteil potenzieller Dividendenzahlungen (Federal Reserve Bank of New York, 2012a).

  36. 36.

    Beispielsweise betrug im Jahr 2007 die Kreditvergabe an den Privatsektor im Verhältnis zum BIP im Euroraum 145 Prozent, während sie bei 63 Prozent in den USA lag (Europäische Zentralbank, 2009c).& Co. Inc war. Die Marktteilnehmer glaubten bereits zuvor, dass Investmentbanken vor der Insolvenz stünden und hielten eine Insolvenz von der kleinsten Investmentbank, Bear Stearns, am wahrscheinlichsten.

  37. 37.

    Daneben verfolgte sie die Ziele, Ansteckungseffekte zwischen einzelnen Finanzmarktsegmenten zu vermeiden und den Transmissionsmechanismus der Geldpolitik aufrecht zu erhalten (Europäische Zentralbank, 2009a, 2010b, 2011a).

  38. 38.

    Es wurde gleichzeitig beschlossen, die Deckungssumme der Einlagensicherung ab Januar 2014 wieder auf 100.000 US-Dollar herabzusetzen.

  39. 39.

    Die genehmigte Summe von 700 Milliarden US-Dollar wurde im Rahmen des Dodd–Frank Wall Street Reform and Consumer Protection Act 2010 auf 475 Milliarden US-Dollar herabgesetzt (U.S. Congress, 2010).

  40. 40.

    Die Vorzugsaktien wurden mit einer festen Dividende in Höhe von fünf Prozent pro Jahr für die ersten fünf Jahre und neun Prozent jährlich in den nachfolgenden Jahren bis zum Rückkauf der Aktien durch das Institut verzinst und im Fall einer Insolvenz bevorzugt zurückgezahlt. Die Aktien beinhalteten kein Stimmrecht.

  41. 41.

    Für die Höhe der Inanspruchnahme der einzelnen Institute, siehe z. B. U.S. Department of the Treasury (2008a). Am 10. November erhielt beispielsweise AIG 40 Milliarden US-Dollar gegen Vorzugsaktien aus dem TARP.

  42. 42.

    Ein weiterer Bestandteil des TARPs außerhalb des Finanzsektors war die Unterstützung der US-Automobilindustrie.

  43. 43.

    Es ist zu beachten, dass in dieser Kostenschätzung weitere Hilfen an den Finanzsektor, z. B. die Maiden-Lane-Transaktionen der Fed (siehe Abschnitt 2.4.3.1) und die Hilfen an Fannie Mae und Freddie Mac nicht eingerechnet sind.

  44. 44.

    Das Volumen der Hypothekenkredite wurde zwischenzeitlich auf zehn Milliarden Britische Pfund angehoben.

  45. 45.

    Die Kreditmodalitäten sollten zwischen Bank und Nachfrager zu Marktbedingungen (commercial terms) ausgehandelt werden (UK Department of the Treasury, 2009).

  46. 46.

    Der Begriff fair value könnte in diesem Zusammenhang irreführend sein, da der fair value typischerweise den Marktwert eines Aktivums bezeichnet, der bei der Übertragung der Aktiva auf eine Bank mangels Marktliquidität allerdings nicht existierte. Unter fair value ist deshalb in diesem Zusammenhang und im Folgenden ein berechneter Wert, der in einem normalen Marktumfeld dem Marktwert entsprechen sollte, zu verstehen.

  47. 47.

    Der Kapitalmarkt stellt in den USA die wesentliche Quelle für die Unternehmensfinanzierung dar, siehe Abschnitt 2.4.2, so dass eine Beeinträchtigung massive realwirtschaftliche Effekte nach sich zieht.

  48. 48.

    Gleichzeitig sagte der Staat zu, unter bestimmten Bedingungen eine Pflichtwandelanleihe der UBS in Höhe von sechs Milliarden Schweizer Franken zu erwerben, um den mit der Bad-BankTeilnahme verbundenen Kapitalabfluss zu kompensieren (Schweizerische Nationalbank, 2009a). Im August 2009 wurde die Anleihe in Aktien umgewandelt, die schweizer Regierung veräußerte die erhaltenen Aktien mit einem Gewinn von 1,2 Milliarden Schweizer Franken (Fahrländer, 2011).

  49. 49.

    Die Entstehung der irischen Immobilienpreisblase resultierte insbesondere aus einer langen Periode mit hohen Wachstumsraten der irischen Wirtschaft und eines im europäischen Vergleich weniger regulierten Finanzsystems (O’Sullivan/Kennedy, 2010). Für einen Überblick siehe auch Lane (2011).

  50. 50.

    Bei den zugrundeliegenden Sicherheiten handelte es sich insbesondere um Immobilien.

  51. 51.

    Siehe z. B. Cullinan/Beers (2010) für die Begründung der Ratingagentur Standard & Poor’s.

  52. 52.

    Der Staat beteiligte sich an der Bank, falls die Höhe der Abschreibungen die Solvenz der Bank gefährdete. Im Extremfall wurde die Bank vollständig verstaatlicht (Lane, 2011).

  53. 53.

    Der Originator hat die Möglichkeit nachzuweisen, dass der gegenwärtige Wert der Aktiva tatsächlich höher liegt. In diesem Fall wird dieser Wert als Übertragungswert zugrunde gelegt.

  54. 54.

    Der Fundamentalwert stellt den von Sachverständigen und Bankenaufsicht ermittelten Zeit wert (fair value) abzüglich eines mit dem Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) vereinbarten Risikoabschlags dar.

  55. 55.

    Das gesamte Instrumentarium nach dem Stabilisierungsfondsgesetz kann genutzt werden.

  56. 56.

    Auch die strukturierten Wertpapiere in einem Volumen von 23 Milliarden Euro, die im März 2008 von der WestLB auf eine als Bad Bank fungierende Zweckgesellschaft Phoenix in Irland ausgelagert wurden, sind von der EAA übernommen worden. Sie machen ihren größten Einzelposten aus. Die von den Eigentümern der WestLB für dieses Portfolio zugesagte Bürgschaft in Höhe von fünf Milliarden Euro bleibt bestehen (Erste Abwicklungsanstalt, 2012b).

  57. 57.

    Die HRE war zum Zeitpunkt der Bad-Bank-Teilnahme bereits verstaatlicht. Am 13. Oktober 2008 hatte der SoFFin die volle Kontrolle über die HRE-Gruppe übernommen.

  58. 58.

    Kapitel 4.4 analysiert modelltheoretisch ausführlich die Faktoren, welche den Anreiz einer Bank, an einem solchen Bad-Bank-Konzept (das deutsche Bad-Bank-Konzept ähnelt in seiner Ausgestaltung dem in diesem Kapitel untersuchten Konzept mit Rückkaufvereinbarung) teilzunehmen, beeinflussen.

  59. 59.

    Die Einwände gegen eine verpflichtende Teilnahme wurden in 2.5.1 dargelegt.

  60. 60.

    Er widerspricht damit der Kritik von Wilson (2010), der am US-amerikanischen P-PIP be mängelt, dass Banken keinen Anreiz hätten, toxische Aktiva auszulagern, da der geplante Bewertungsmechanismus einen zu geringen Übertragungswert festlege (siehe Abschnitt 2.5.1).

  61. 61.

    Das gleiche Ergebnis würde erreicht, wenn der Staat lediglich die Gewinnbeteiligung vorab festlegt und die Fonds dann Gebote bezüglich der verlangten Subvention abgeben lässt, so dass derjenige Fonds den Zuschlag erhält, der bereit ist, den höchsten eigenen Kapitalanteil einzubringen.

  62. 62.

    Curry/Shibut (2000, S. 30ff.) liefern eine detailliert aufgegliederte Kostenschätzung der Sparkassenkrise für den Zeitraum von 1986 bis 1995. Sie unterteilen die Kosten in direkte und indirekte Kosten bzw. Kosten für den privaten und öffentlichen Sektor. Die Autoren beziffern die Kosten auf insgesamt 152,9 Milliarden US-Dollar (davon 123,8 Milliarden US-Dollar für den öffentlichen Sektor). Ab dem Jahr 1996 fielen nach Ansicht der Autoren keine wesentlichen Kosten mehr an. Der FSLIC Resolution Fund, der zu diesem Zeitpunkt alle übrigen Aktiva und Passiva verwaltete, hielt im Wesentlichen nur noch sichere Aktiva oder Aktiva mit sehr geringem Risiko.

  63. 63.

    Ingves/Lind (1997, S. 441) weisen jedoch darauf hin, dass die Kostenschätzungen der Krisenbewältigung grundsätzlich zu gering ausfallen. Das resultiert daraus, dass sie beispielsweise Opportunitätskosten der staatlichen Unterstützung angeschlagener Banken und Kosten, die sich aus der zeitlichen Divergenz zwischen den staatlichen Ausgaben und Einnahmen ergeben, außer Acht lassen.

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2013 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Vieten, T. (2013). Ergriffene Maßnahmen zur Bewältigung von Finanzkrisen. In: Bad-Bank-Konzepte zur Bewältigung von Finanzkrisen. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02708-7_2

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-02708-7_2

  • Publisher Name: Springer Gabler, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-02707-0

  • Online ISBN: 978-3-658-02708-7

  • eBook Packages: Business and Economics (German Language)

Publish with us

Policies and ethics