Zusammenfassung
Mit voranschreitender Dauer der Schuldenkrise nahm das Krisenmanagement Einfluss auf die politische Kultur Europas, denn der Ton in der europäischen Politik wurde rauer. Die Kluft, welche zwischen den Völkern aufriss, folgte jener Diskrepanz, welche bereits die Regierungen in ökonomische Lager teilte. Spiegelbildlich zu den konkurrierenden wirtschaftspolitischen Strategien der Länder prägten sich bei den Bürgern Klischees und Vorurteile gegen die europäischen Nachbarn aus. Den Machtkämpfen auf gouvernementaler Ebene folgten Verstimmungen der Staatsangehörigen. Die Trennlinie zog sich entlang der Geber- und der Nehmerländer. Deutschland, als größter Finanzier mit dem höchsten Anspruch an die Reformbereitschaft der europäischen Krisenländer, zog in besonderem Maße den Unmut der Kreditnehmer auf sich. Treffend führte Sinn zum Krisenmanagement durch Rettungsschirme und Hilfspakete aus, es werde „viel Unfrieden erzeugen, weil es befreundete Länder zu Gläubigern und Schuldnern macht“.
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- 1.
„In einer Sackgasse“ in: Der Spiegel 47/2012.
- 2.
Söder will Griechenland aus der Eurozone drängen, in: Focus online vom 05.08.2012.
- 3.
Vgl. Regierung und Opposition streiten über Europapolitik, in: FAZ vom 07.08.2012.
- 4.
Vgl. Jean-Claude Juncker im Interview mit dem WDR vom 07.08.12.
- 5.
Vgl. Habt Euch wieder lieb!, in: Cicero 11/2012.
- 6.
Vgl. Französischer Sozialist – Merkel will „Euro töten“, in: Die Welt vom 30.11.2011.
- 7.
Vgl. Renaissance des Chauvinismus, in: Junge Welt vom 28.08.2012.
- 8.
Vgl. Regierung fürchtet um Deutschlands Ruf, in: Spiegel Online vom 27.11.2010.
- 9.
Merkel wird zur Buhfrau Europas, in: Spiegel Online von 25.11.2010.
- 10.
Vgl. Nicht noch einmal, in: FAZ vom 07.08.2009.
- 11.
Eine Front zwischen Nord und Süd, in: Der Spiegel 32/2012.
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Illing, F. (2013). Die politische Kultur. In: Die Euro-Krise. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02452-9_15
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-658-02452-9
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