Zusammenfassung
Die Euro-Krise besitzt keine feste Gestalt oder Statik – sie manifestiert sich in einer amorphen Form. Sie verändert sich und nimmt Einfluss auf Staaten, Wirtschaft und das Finanzsystem. Aufgrund dieser Eigenschaften ist die Euro-Krise anders als die vorherige Finanzkrise nicht mit kausalen ökonomischen Fehlentscheidungen oder falschen Investitionen zu erklären. Sie lässt sich nicht allein als Fortentwicklung der Finanzkrise beschreiben. Die Finanzkrise setzte sich zusammen aus der durch das Bersten der Immobilienblase hervorgerufenen Bankenkrise (2007–2009), der aufgrund der Kreditklemme parallel wirkenden Wirtschaftskrise (2008–2009) und der darauf folgenden Schuldenkrise. Die Euro-Krise ist ein neues Phänomen, dessen Konturen in der Literatur noch nicht detailliert nachgezeichnet wurden und über dessen Ausprägung Uneinigkeit herrscht. Die Schuldenproblematik ist zwar eines der Elemente der Euro-Krise, aber sie ist nicht die Ursache. In den Staatsschulden manifestieren sich nur die strukturellen Probleme der Euro-Zone und Europas, sodass sich die Euro-Krise analytisch treffend als „Strukturkrise“ definieren lässt.
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Notes
- 1.
Vgl. hierzu die Kritik am Begriff Euro-Krise von Volker Grossmann: Wirkungen und Nebenwirkungen des EU/IWF-Rettungsschirms für verschuldete Euro-Länder, in: Wirtschaftsdienst, H. 3, Jg. 91 (2011), S. 179–185.
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Illing, F. (2013). Einleitung. In: Die Euro-Krise. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02452-9_1
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