Zusammenfassung
Um uns herum herrscht heute eine gleichsam fantastische Selbstverständlichkeit des Konsums und des Überflusses; sie wird durch die Vervielfältigung der Dinge, Dienstleistungen und materiellen Güter hervorgerufen, und sie bewirkt eine fundamentale Mutation in der Umwelt der menschlichen Gattung. Die Menschen des Überflusses sind genau genommen weniger von anderen Menschen umgeben, so wie sie es seit jeher waren, als vielmehr von OBJEKTEN. Sie haben weniger Umgang mit ihresgleichen, vielmehr rezipieren und manipulieren sie, statistisch in Form einer aufsteigenden Kurve, Güter und Botschaften: von der sehr komplexen Organisation des Haushaltes mit seinen Dutzenden von technischen Sklaven bis hin zu den »Stadtmöbeln«, und von der ganzen materiellen Maschinerie der beruflichen Kommunikationen und Aktivitäten bis hin zum Dauerspektakel der Feier des Objekts in der Werbung und zu den Hunderten von Botschaften, die täglich aus den Massenmedien strömen, vom unbedeutenden Gewimmel nur wenig ergreifender Gadgets bis hin zu den symbolischen Psychodramen, von den nächtlichen Dingen genährt, die uns im Traum heimsuchen.
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Baudrillard, J. (2015). Die formale Liturgie des Objekts. In: Die Konsumgesellschaft. Konsumsoziologie und Massenkultur. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-00541-2_2
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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