Zusammenfassung
Sobald es im Zuge der Transaktion zu „Hands-on“-Arbeiten kommt, wenn also zum Beispiel die Zusammenarbeit in bestimmten Prozessen und zwischen unterschiedlichen Abteilungen konkret geplant und eingeführt wird, muss den Betroffenen die der Integration zugrunde liegende Strategie plausibel gemacht werden. Es reicht nicht aus, wenn sie der Vision nachlaufen, denn diese ist nur ein nützlicher Schritt auf dem Weg zur Strategieentwicklung. Die Manager und Mitarbeiter im Integrationsprojekt müssen sich je nach Integrationsart und -tiefe an der Strategie – sei es an der übergeordneten Unternehmensstrategie, aber auch an den relevanten Produktstrategien – orientieren und in der Lage sein, bei jeder Gelegenheit mit ihrer Hilfe die Sinnhaftigkeit ihres Tuns zu überprüfen. Das heißt im Einzelnen:
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Jede Fusion oder Übernahme liegt zunächst eine klar formulierte Unternehmensstrategie zugrunde. Wenn das Top-Management weiß und mit Marktkenntnis und Intelligenz (und eben auch mit Vision) festgelegt hat, wo „die Reise hingehen“ soll und auf welchem Weg, lässt sich diese „Reise“ den Mitarbeitern auf beiden Seiten gut vermitteln. Geplante Transaktionen in Fällen die als „gute Gelegenheit“ gesehen werden, weil sie sich eher zufällig ergeben, sollten von vornherein von den Aufsichtsgremien und Stakeholdern mit deutlicher Skepsis betrachtet werden.
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Es kommt immer auf die strategische Transaktionsbegründung an, die letztendlich den Stakeholdern klar verdeutlicht, warum ein „Deal“ zu einem gegebenen Zeitpunkt sinnvoll ist und zur schnelleren oder gründlicheren Umsetzung der Strategie beiträgt. Dabei sind zu Beginn die Eigentümer des übernehmenden Unternehmens die wichtigsten Stakeholder. Sie sind zunächst die unmittelbar Betroffenen, denn sie bezahlen „die Musik, die gespielt wird“.
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Unternehmensstrategie und Transaktionsbegründung zusammen mit Ergebnissen der Due Diligence führen zur Integrationsstrategie, die flexibel zu gestalten ist, um auf spätere Erkenntnisse nach Closing noch reagieren zu können.
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Notes
- 1.
Schrempps Welt-AG ist noch Utopie, in: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 27.04.2003, Nr. 17/ S. 37
- 2.
Alcatel and Lucent merge, creating global telecom equipment giant, in: USA TODAY, 30.11.2006.
- 3.
„Mit dem Rücksetzer auf 0,72 hat Alcatel-Lucent (ISIN FR0000130007) am 11.10.2012 ein neues All-Time-Low erreicht”, vgl. boerse.de.
- 4.
Alcatel-Lucent: Tough Times For This Telecom Equipment Company, in: seekingalpha.com by Saibus Research, 20. August 2012.
- 5.
Gary Fernandez, EDS Senior Vice President, zitiert in: EDS to buy consultant for $600 Million, in: The New York Times, 7. Juni 1995.
- 6.
BASF Presse-Informationen, 23. Juni 2010.
- 7.
Vgl. „Das Kapital – BASF und Cognis sollte passen“, in: FTD, 12.04.2010.
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Habeck, M., Frohn, F., Walleyo, S. (2013). Während der Transaktion darauf achten, dass allein die Strategie zählt. In: Fusionsfieber 2.0. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-00517-7_2
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