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Zusammenfassung

Als Striae atrophicae werden ein bis mehrere Zentimeter lange, schmale, gewöhnlich leicht gebogene oder geschlängelte Streifen bezeichnet, an denen die Haut gegen die Umgebung etwas vertieft, glänzend weiß erscheint, die daher dem Aussehen nach eine gewisse Ähnlichkeit mit Narben haben, keineswegs aber dem Gefühl nach, da sie sich völlig weich anfühlen. Sie kommen in der Regel in großer Zahl an demselben Individuum vor, und die einander benach barten zeigen einen annähernd parallelen Verlauf. Die Entstehungsursache dieser Streifen ist eine Ausdehnung der Haut, die schneller stattgefunden hat oder übermäßiger war, als daß die Haut derselben hätte folgen können. Hierdurch erklärt sich einmal das Auftreten der Striae atrophicae bei schnellem Wachstum, bei starker Fettleibigkeit, bei Ödem, bei Schwangerschaft (sogenannte Schwangerschaftsnarben) und bei Ausdehnung des Abdomens durch Tumoren oder Ascites, bei schnell wachsenden Geschwülsten an anderen Stellen, und andererseits ergeben sich daraus von selbst die Hauptlokalisationen und die Richtungsverhältnisse. Daher finden sich weiter diese atrophischen Streifen am häufigsten bei Frauen, hauptsächlich infolge vorhergegangener Graviditäten, aber auch abgesehen hiervon noch häufiger als bei Männern infolge der größeren Neigung des weiblichen Geschlechtes zur Fettablagerung. Ebenso erklärt es sich, daß die atrophischen Streifen am häufigsten am Abdomen, an den Nates und Oberschenkeln, an den Brüsten bei Frauen und etwa noch an der Schulter vorkommen. Bei anderweiter Lokalisation wird stets ein besonderer Grund für dieselbe leicht nachweisbar sein. Die Richtung der Striae entspricht den Langerschen Spaltlinien und wird durch die Spannungsverhältnisse der Haut bestimmt, die ihrerseits durch die anatomische Beschaffenheit, Hauptrichtung der Bindegewebszüge usw. und durch Form und Lage der unter der Haut befindlichen Teile bedingt sind. Diese Verhältnisse sind für größere Hautbezirke annähernd gleich und ergibt sich daher die parallele Anordnung der Striae. — Die anatomische Untersuchung (Kaposi) hat in der Tat ein Auseinanderweichen der Bindegewebszüge, Verstreichen des Papillarkörpers und dementsprechend auch Verschwinden der Retezapfen erkennen lassen. Diese rein mechanische Entstehung der Striae wird weiter bestätigt durch die bei der Bildung oft entstehenden Hämorrhagien, durch welche die Streifen anfangs blaurot erscheinen; erst nach Resorption des Blutfarbstoffs nehmen sie dann ihre weiße Farbe an.

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© 1914 Julius Springer in Berlin

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Lesser, E. (1914). Striae atrophicae. In: Lehrbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99262-9_14

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