Zusammenfassung
Es kommt mir in dieser Veröffentlichung darauf an, durch Mitteilung geeigneter Fälle die Aufmerksamkeit auf die Frage zu lenken, ob die Syphilis imstande ist, Psychosen zu erzeugen, die vorwiegend durch Gehörstäuschungen und Wahnvorstellungen charakterisiert sind und nicht den Ausgang in paralyseähnliche Demenz nehmen. Es handelt sich hier gewiß nicht um eine neue Fragestellung, sondern nur um eine Wiederaufnahme des Verfahrens unter günstigeren Bedingungen. In der Literatur findet sich bereits eine recht erhebliche Zahl von Fällen, die vermutlich mit den meinigen übereinstimmen, aber infolge der zur Zeit ihrer Beobachtung noch nicht ausgebildet gewesenen Untersuchungstechnik nicht eindeutig beurteilt werden können. Meist wurden solche Krankheitsformen allerdings überhaupt nicht der Hirnsyphilis zugerechnet. Inwieweit sie rein symptomatologisch gekennzeichneten Krankheitsbegriffen eingeordnet wurden, will ich nicht erörtern. Sehr bedeutsam erscheinen mir jedoch zwei Krankheitsformen, die, wie mir scheint, die Mehrzahl der Fälle verschlungen haben, nämlich die Paralyse und die Tabespsychose. Noch jetzt ist die Konkurrenz dieser beiden Erkrankungen so wesentlich und zumal die Erörterungen über die Tabespsychosen sind so eng verwandt denen über die Existenzberechtigung und über die klinischen Formen der uns hier interessierenden Krankheitsbilder, daß es mir angezeigt erscheint, zunächst zu der Paralyse mit Gehörstäuschungen und den Tabespsychosen Stellung zu nehmen.
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Plaut, F. (1913). Die bisherigen Anschauungen über das Auftreten paranoider beziehungsweise akustisch-halluzinatorischer Psychosen im Gefolge der Syphilis. In: Über Halluzinosen der Syphilitiker. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Neurologie und Psychiatrie, vol 6. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99133-2_3
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