Zusammenfassung
Seit es eine Atomlehre im modernen Sinne gibt, also schon das ganze 19. Jahrhundert hindurch, waren Atombau und Atomverwandlung Gegenstände der Spekulation. Der Wasserstoff als Urbaustein der Materie, sowie Gedanken über die „Entwicklung“ der Materie, der Elemente, verschwanden nie gänzlich von der Tagesordnung. Gegenstand ernstlicher experimenteller Untersuchungen wurde das Gebiet der Atomverwandlungen aber erst nach Entdeckung der radioaktiven Erscheinungen, in denen uns die Natur solche Atomverwandlungen vormachte, ohne daß wir imstande wären, diese Vorgänge irgendwie zu beeinflussen, geschweige denn solche künstlich einzuleiten. Die ersten Atomverwandlungsversuche nach Entdeckung der Radioaktivität, wohl durch dieselbe angeregt, waren unseres Wissens die von Kohlrausch und Fischer die erst kürzlich durch Emil Fischers Selbstbiographie bekannt geworden sind. Diese beiden Forscher versuchten (1899) durch langdauernde Einwirkung von schnellen Kathodenstrahlen, also durch Einwirkung hoher Energiekonzentration auf verdünnten Wasserstoff kompliziertere Atome, insbesondere Edelgase, aufzubauen, freüich ohne Erfolg. Der gleiche Weg, die Einwirkung rasch bewegter Elektronen auf die Materie zu verwerten, wurde zum Teü auch von Ramsay und Mitarbeitern beschritten, wie sie glaubten, mit Erfolg. Doch konnten ihre Ergebnisse anderweitig nicht bestätigt werden und es scheint auch den bekannten Versuchen von Miethe u. a. aus jüngster Zeit kein anderes Schicksal beschieden zu sein. Durch eine im September 1925 erschienene Arbeit von Reading und Baley wurde die schon von Ramsay behauptete Bildung von Helium und.Neon in Entladungsröhren allerdings wieder im positiven Sinne in Diskussion gezogen.
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Literatur
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Kirsch, G. (1926). Atomzertrümmerung. In: Ergebnisse der Exakten Naturwissenschaften. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94258-7_6
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