Zusammenfassung
Wenn Doping, besonders mit Anabolika, auch ein globales Problem des Sports war und ist, so kann doch spätestens seit dem Bekanntwerden der ersten Dokumente nach der „Wende“ nicht mehr bestritten werden, daß dem Ersten Deutschen Arbeiter- und Bauernstaat in dieser Disziplin die Siegespalme gebührt. Da das DDR-Doping — oft vermutet, aber bisher nicht bewiesen — einfach eine Klasse für sich war, sowohl im Ausmaß als auch in der geistigen Durchdringung und in der bürokratischen Konsequenz, soll es als erstes und mit gebührender Ausführlichkeit beschrieben werden.
„Die DDR-Leichtathletin hat den gegen sie erhobenen Vorwurf entschieden zurückgewiesen. — Entscheidungen, wie sie jetzt in Sevilla getroffen wurden, sind ungerechtfertigt und können das persönliche Ansehen der Sportler nur herabsetzen“
(von der offiziellen DDR-Nachrichtenagentur ADN am 11.11.1977 veröffentlichte Stellungnahme der DDR-Sportführung zum Fall der Kugelstoßerin Ilona Slupianek, die vom Europäischen Leichtathletikverband des Anabolikadopings überführt und gesperrt worden war).
„Im Zeitraum bis 1980 wurden z. B. zu hohe Dosierungen von Oral-Turinabol… angewendet“ (aus der bisher geheimen DDR-Dissertation B des Leichtathletik-Sportarztes Dr. Hartmut Riedel, 1986).
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Berendonk, B. (1991). „7, 8, 9, 10 — Klasse!“ Ein Vierteljahrhundert hemmungsloses Doping in der DDR. In: Doping Dokumente. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-93484-1_4
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