Zusammenfassung
Die Mechanisierung der handwerkerlichen Arbeitsvorgänge, die mit der von den Engländern Highs und Kay erfundenen, von Arhwright aber wirtschaftlich ausgenutzten Spinnmaschine und dem von dem englischen Geistlichen und Dichter Cartwright erfundenen mechanischen Webstuhl im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts ihren Anfang nahm, erfolgte in der Färberei erst ein Jahrhundert später. In der Stückfärberei war die Umstellung des üblichen Handhaspels auf mechanischen Antrieb eine einfache Sache, und auch die Erfindung des Jiggers hat die Stückfärberei schon frühzeitig mechanisiert. In der Färberei der losen Flocke und des Stranggarnes, die in früheren Zeiten neben der Stückfärberei allein ausgeführt wurde, blieb bis in die 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts alles beim althergebrachten Handbetrieb. Zur Flockenfärberei, die übrigens bei der Wolle in bedeutend größerem Maßstabe ausgeführt wurde als bei der Baumwolle, dienten feuergeheizte Kessel, in welchen das Material mit an langen Stangen befindlichen Haken durch die kochende Flotte „gehakt“ wurde. Das gleichmäßige Kochen der Flotte in diesen Kesseln war eine besondere Kunst, von welcher der mehr oder weniger gute Ausfall der Färbung abhing. Aber auch die Bewegung der Flocken durch den Färbekessel war für den Ausfall der Ware von besonderer Wichtigkeit. So einfach uns modernen Färbern der Arbeitsvorgang des Hakens vorkommt, so erfordert er doch nach den zeitgenössischen Beschreibungen viel Erfahrung, um das Material so wenig als möglich zu verfilzen und hart werden zu lassen.
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© 1956 Springer-Verlag OHG., Berlin/Göttingen/Heidelberg
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Weyrich, P. (1956). Geschichtlicher Überblick der Entwicklung der Apparatefärberei. In: Das Färben und Bleichen der Textilfasern in Apparaten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92690-7_1
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