Zusammenfassung
Im folgenden soll von den sogenannten „vorweltlichen“ Pflanzen die Rede sein, d. h. yon denjenigen, welche in früheren Epochen die Erde bewohnten und jetzt ausgestorben sind. Hiermit ist schon verraten worden, dafs das schöne, grüne Kleid, welches jetzt unsere Wälder, Wiesen und Felder ziert, nicht zu allen Zeiten dasselbe gewesen ist, sondern gewechselt hat, ebenso wie das Kleid des Menschen im Laufe seiner Entwickelung sich ändert. Ja, ebenso wie der Mensch einst ohne jegliche künstliche Bedeckung die Wälder durchstreifte, so nahm auch die Erde einst kahl und tot ihren Weg durch die Himmelsräume: keine Pflanze und kein Tier belebte ihre Einöden. Wir müssen dies annehmen, weil sich unter den Spuren, welche die sich abspielenden Vorgänge in jenen ältesten Zeiten hinterlassen haben, keine solche finden, die von lebenden Wesen herrühren. Erst später, als die Erde schon ungemessene Zeiten hinter sich hatte, begann sich auf derselben das Leben zu regen.
Für ein weiteres Studium empfiehlt sieh: 1. H. Graf zu Solms-Laubaeh: Einleitung in die Paläophy tologie vom botanischen Standpunkt ans bearbeitet. Leipzig 1887. — 2. A. Schenk: Die fossilen Pflanzenreste. Breslau 1888. — 3. Ich selbst bin mit der Vorbereitung-eines Leitfadens „Elemente der Pflanzen-Palaeontologie“ (Ferd. Dümmler’s Verlagsbuchhandlung in Berlin) beschäftigt.
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Potonié, H. (1894). Pflanzen-Palaeontologie. In: Elemente der Botanik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92119-3_6
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