Zusammenfassung
Eine bei genauerer Prüfung auffallende Eigenheit dieses Verfahrens, die zugleich seinen schwachen Punkt darstellt, besteht darin, daß die Unkostensätze nach dem Ergebnisse einer verflossenen Periode, etwa des Geschäftsjahres, festgestellt werden und sodann für das folgende neue Geschäftsjahr zur Anwendung gelangen, entweder genau so oder mit gewissen Abänderungen. Es ist nun leicht einzusehen, daß die so festgestellten Unkostensätze jeweils aber nur Auskunft geben können über einen einzelnen wirtschaftlichen Zustand des Unternehmens, beruhend auf der gerade ihm zugeteilten Größe der allgemeinen Verhältnisse, des Beschäftigungsgrades und des Umsatzes, die zudem schon in der Vergangenheit liegen. Könnte man annehmen, daß die Verhältnisse des vorhergegangenen Jahres im nachfolgenden Jahre unverändert die gleichen bleiben würden, dann dürfte man allerdings voraussetzen, zu genau richtigen Resultaten zu gelangen. In der Tat aber liegen die Dinge nur selten so einfach, es muß vielmehr meistens damit gerechnet werden, daß mehr oder weniger große Abweichungen und Veränderungen eintreten können, die je nachdem von Einfluß auf das Jahresergebnis sind und infolgedessen von der Fabrikleitung vorher auf ihre Tragweite abgeschätzt werden müssen. Ein anderer Weg als der durch Schätzung ist naturgemäß nicht denkbar, weil die geschäftliche Entwicklung des laufenden Jahres im voraus zahlenmäßig nicht genau festgestellt werden kann, vielmehr erst später bei der Aufstellung der Bilanz ersichtlich wird.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Hildebrandt, R. (1925). Fehlerquellen und ihre Ursachen. In: Mathematisch-graphische Untersuchungen über die Rentabilitätsverhältnisse des Fabrikbetriebes. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91704-2_3
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