Zusammenfassung
Die chemische Verwandtschaft, oder die Kraft, durch welche unähnliche Körper sich zu vereinigen und zusammengesetzte Körper zu bilden streben, im Allgemeinen von anderen Charakteren als diejenigen ihrer Theile, ist von allen Arten der Kraft diejenige, von welcher sich bis jetzt der menschliche Geist die am Wenigsten klare Idee gebildet hat. Das Wort „Verwandtschaft“selbst ist schlecht gewählt, da sein Sinn in diesem Fall keine Aehnlichkeit mit seiner gewöhnlichen Bedeutung hat; ferner wird ihre Wirkungsweise durch herkömmliche Ausdrücke bezeichnet, da noch keine beachtungswürdige dynamische Theorie zur Erklärung ihrer Erscheinungen angenommen ist. Ihre Thätigkeit verändert und alterirt in dem Grade die Charaktere der Materie, dass die von ihr eingeleiteten Veränderungen, vielleicht gegen alle Regeln der Logik, gewissermassen eine Klasse gebildet haben, die mit allen anderen Veränderungen der Materie im Widerspruch ist; wir bedienen uns so der Wörter physikalisch und chemisch als bedeuteten sie entgegengesetzte Dinge.
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© 1863 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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v. Russdorf, E. (1863). Chemische Verwandtschaft. In: Die Wechselwirkung der physischen Kräfte. Die Wechselwirkung der physischen Kräfte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91290-0_7
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