Die Untersuchung des Kranken

Zusammenfassung

Die praktische Erfahrung hat dazu geführt, daß die Untersuchung des Kranken immer in derselben Weise vorgenommen wird, und obwohl ich nicht raten möchte, davon abzugehen, muß ich doch wegen der Art, wie die Herzschwäche in diesem Buche dargestellt wird, den beim Kranken erhobenen Befund ausführlicher und genauer besprechen, als es bisher üblich war. Den Grund hierfür habe ich bereits erwähnt, daß nämlich die früheste und wertvollste Aufklärung bezüglich des Wirkungsgrades des Herzens durch die Empfindungen des Kranken bei Anstrengung gegeben wird und dadurch, daß sich der Kranke der ungewöhnlichen Art, wie sein Herz arbeitet, bewußt wird. Eine richtige Einschätzung der Empfindungen des Kranken wird die Art der Störung oft aufdecken. Überdies kann bei vielen Kranken die Herztätigkeit nur ab und zu abnorm werden, so daß wir darauf angewiesen sind, wie der Kranke seine Gefühle beschreibt, wenn wir die zugrundeliegende Störung erkennen wollen. Die richtige Einschätzung dieser Gefühle wird bei vielen Menschen, die ein Herzleiden haben, den Grund ihrer Beschwerden erkennen lassen. Manche Leute leiden an Zirkulationsstörungen, die nicht unmittelbar vom Herzen herstammen und es ist oft sehr schwer, deren Ursprung zu bestimmen. Die Wiedergabe der Erfahrungen die der Kranke selbst gemacht hat, wird, wenn sie so klar ist, daß der Arzt sich ein Urteil bilden kann, ihn oft in den Stand setzen, jene Empfindungen, die im Herzen selbst ihren Grund haben, von denen zu unterscheiden, die von außen herstammen.