Zusammenfassung
Das Recht stellt für das Gemeinschaftsleben der Menschen Regeln auf, deren Verwirklichung es fordert. Es ist eine soziale Erscheinung wie Sitte und Sittlichkeit, unterscheidet sich von ihnen aber dadurch, daß die Verletzung der Rechtsregel äußeren Zwang hervorruft. Das Recht erscheint dem Germanen als etwas Unveränderliches, Ewiges; in christlicher Zeit leitet man seinen Ursprung von Gott selbst her. Als Teil der göttlichen Weltordnung kann das Recht daher auch nicht von Menschen gesetzt, sondern nur „gefunden“ werden. Der Staat macht nicht das Recht, er hat ihm nur mit seinen Machtmitteln zu dienen. Erst der absolute Staat sah nach römischem Vorbild im Recht den staatlichen Machtspruch. Die Folge davon war die Vorherrschaft der formalen Logik, der einseitigen juristischen Technik, die mit der Annahme des rezipierten Rechts und sodann mit dem positiven Recht der Kodifikation verbunden ist. Mit dem Naturrecht beginnt die neue Bewegung, der Idee der Gerechtigkeit den Vorrang vor dem positiven Recht zu sichern. So entsteht eine neue freie Rechtsfindung. Sie kann sich nicht im Interessenausgleich zweier Individuen erschöpfen, sondern muß der höheren Idee der Gerechtigkeit dienen.
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Schrifttum
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Planitz, H. (1949). Allgemeiner Teil. In: Grundzüge des Deutschen Privatrechts. Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft, vol 5. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86915-0_2
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