Zusammenfassung
Die Darstellung des Falles, von dem die nachfolgende Arbeit handeln soll, rechtfertigt sich durch die Eigenart seiner Symptomatologie. Ungewöhnliche Störungen der Orientierung und der Handlung traten von Beginn der Beobachtung an deutlich hervor, während andere Leistungsgebiete, insbesondere die Sprache, sich dauernd als ungestört erwiesen. Das Zustandsbild war aber keineswegs leicht übersehbar. Die Symptome verwoben sich oft zu einem schwer entwirrbaren Gesamtbild, das besonders in den ersten Tagen durch eine eigenartige Störung der Aufmerksamkeit und Spontaneität kompliziert war; es änderte sich zudem im Verlauf der Beobachtung, zeigte Schwankungen, so daß die systematische Untersuchung des Falles auf erhebliche Schwierigkeiten stieß, die sich auch in einer Erschwerung der Darstellung geltend machen. Wenn es aber auch nicht gelingt, der Eigenart und Kompliziertheit des Falles durch die Darstellung in jeder Richtung gerecht zu werden, so soll doch eine anschauliche Schilderung des ganzen Zustandsbildes wenigstens angestrebt sein. Wenn schließlich besonders charakteristische Leistungsstörungen innerhalb der Symptomatologie und ihre gegenseitige Verknüpfung berechtigterweise in besonderem Maße das Interesse auf sich ziehen, so scheint es gerade angezeigt, in der ursprünglichen Schilderung eine Beschränkung auf bestimmte Symptomgruppen zu vermeiden. Es sollen etwa die ersten sechs Wochen der Beobachtung ausführlich unter teilweiser Wiedergabe der Protokolle geschildert, aus den späteren Aufzeichnungen aber nur das herangezogen werden, was für das Verständnis der Symptomatologie, wie sie in den ersten Wochen hervortrat, von Bedeutung ist.
Aus der Psychiatrischen und Nervenklinik der Charité in Berlin (Direktor: Geh. Rat Bonhoeffer). — Mschr. Psychiat. Neurol 82, 253 (1932).
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Zutt, J. (1963). Rechts-Linksstörung, konstruktive Apraxie und reine Agraphie. In: Auf dem Wege zu Einer Anthropologischen Psychiatrie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-85694-5_3
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