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Part of the book series: Monographien aus dem Gesamtgebiete der Psychiatrie ((PSYCHIATRIE,volume 74))

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Zusammenfassung

Das Ziel unserer Untersuchung besteht darin, Erscheinungsformen und Entstehungsbedingungen des Burnout beim Pflegepersonal einer psychiatrischen Klinik zu untersuchen. Die Wahl des Pflegepersonals als Zielgruppe der Untersuchung erfolgte nicht zufällig. Wie Büssing (1985) ausführte, zeigen Fallstudien, daß das Pflegepersonal großen kognitiven und psychischen Belastungen ausgesetzt ist: Krankenpflege stelle eine komplexe Tätigkeit mit ständigen Aufgaben- und Anforderungswechseln dar, welche eine hohe Konzentration erfordert, häufig unter Zeitdruck ausgeübt wird und, da der Umgang mit Kranken, Leidenden, schwer Gestörten und Sterbenden erfolgt, psychisch und physisch belastet. Unter den Ärzten gehören, wie bereits erwähnt, die Psychiater zu den besonders burnoutexponierten (Olkinuora et al. 1990), und an Ärzten wurde ebenfalls gezeigt, daß die Arbeit mit hospitalisierten psychiatrischen Patienten besonders anstrengend ist (Leibenluft et al. 1989). Das Pflegepersonal, das in psychiatrischen Institutionen arbeitet, durfite indessen im Hinblick auf Burnout noch exponierter sein als die Ärzte; Krankenschwestern und Krankenpfleger verbringen wesentlich mehr Zeit in direktem Kontakt mit den Patienten, sie stehen physisch den Patienten näher, häufig werden sie viel unmittelbarer und gefühlsmäßiger in Interaktionen mit Patienten einbezogen. Auf die Burnoutgefahr in der Krankenpflege ist aufmerksam gemacht worden (Shubin 1978), und in einer empirischen Untersuchung wurde belegt, daß psychiatrisches Pflegepersonal ein wesentlich höheres Ausmaß an Burnout aufweist als Angehörige anderer mit psychiatrischen Patienten arbeitenden Berufe wie Sozialarbeiter, Psychologen und Psychiater (Cacciacarne et al. 1986). Dies steht übrigens in Übereinstimmung mit der Feststellung von Kahn (1978), daß die Intensität der Streßauswirkungen („strain“) negativ mit der Stellung des Berufes auf der beruflichen sozioökonomischen Statusskala korreliert. Die Absicht, Burnout beim in der intramuralen Psychiatrie arbeitenden Pflegepersonal zu untersuchen, erscheint um so gerechtfertigter, als die Intensität von Burnout von den Vorgesetzten offensichtlich erheblich unterschätzt zu werden pflegt (Purdy et al. 1987).

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© 1994 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Modestin, J., Lerch, M., Böker, W. (1994). Eigene Untersuchung: Ziel und Methodik. In: Burnout in der psychiatrischen Krankenpflege. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Psychiatrie, vol 74. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-85126-1_8

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  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

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