Zusammenfassung

Zusammenfassung

In der „Oberbayerischen Verlaufsuntersuchung“ wurden zwei sich überlappende Einwohnerstichproben in drei ländlichen Gemeinden im Längsschnitt erfaßt: 1. In der Mitte der siebziger Jahre untersuchten Dilling & Weyerer (1984) eine Stichprobe von 1.668 Gemeindebewohnern im Alter von 15 Jahren und älter. Zwischen 1980 und 1985 konnten 83, 1% dieser Originalstichprobe wieder untersucht werden; 4, 8% waren inzwischen verstorben und 12, 1% lehnten eine weitere Teilnahme ab (Längsschnittstichprobe). Von den Verweigerern der ersten Querschnittstichprobe (70er Jahre) wurden 44 Personen (33, 3%) beim zweiten Querschnitt erfaßt. Die Ergebnisse zeigen, daß der Anteil psychischer Erkrankungen bei den Verweigerern höher als bei Nicht-Verweigerern ist. Dies verweist auf die Wichtigkeit, in derartigen Feldstudien hohe Beteiligungsraten zu erreichen. In der „Oberbayerischen Verlaufsuntersuchung“ waren die Beteiligungsraten hoch. 2. Zur Abschätzung der Prävalenzraten der 80er Jahre bildeten wir eine neue Stichprobe (Prävalenzstichprobe der 80er Jahre), die zusätzlich zu den noch im Erhebungsgebiet lebenden Personen der ursprünglichen Stichprobe aus den 70er Jahren eine Stichprobe von mittlerweile neu hinzugezogenen Personen enthielt. Ausgeschlossen wurden die zwischenzeitlich aus dem Erhebungsgebiet weggezogenen Personen. Diese Prävalenzstichprobe der 80er Jahre bestand aus 1.979 Personen, von denen 1.666 (84, 2 %) Personen im Alter von 15 Jahren und älter erfaßt werden konnten. 44, 2 % dieser Stichprobe waren Männer und 55, 8 % Frauen. 3. Zusätzlich wurde eine Teilstichprobe von Frauen (n=242) in einem getrennten Interview erfaßt, um den Einfluß von Lebensereignissen und chronischen Schwierigkeiten abzuschätzen. Dabei wurden Einschätzungen durch trainierte Interviewer unter der Berücksichtigung des Gesamtkontextes vorgenommen (vgl. G. Brown).