Zusammenfassung
Isolierte oder im Rahmen von Gefäßfehlbildungssyndromen vorkommende Naevi flammei sollten aufgrund ihrer starken kosmetischen Beeinträchtigung behandelt werden. Hierfür hat sich in den letzten Jahren insbesondere die Laser-Behandlung etabliert, die allerdings großen apparativen Aufwand erfordert. Eine weitere Möglichkeit zur Therapie dieser Erkrankungen stellt die Infrarotlichtkoagulation dar. Das von den hierfür verwendeten Geräten ausgestrahlte infrarote Licht besitzt eine Wellenlänge zwischen 500 und 2.000 nm mit einem Maximum zwischen 550-1.100 nm. Das Absorbtionsmaximum des Hämoglobins liegt bei 577 nm, wodurch es bei Bestrahlung der Erythrozyten mit Infrarotlicht dieser Wellenlänge aufgrund der Ener-gieabsorbtion zu einer intravasalen Erwärmung und anschließender intravasaler Koagulation kommt. Zusätzlich kommt es aufgrund der hohen Wärmeentwicklung zu Eiweißdenaturierung und Gewebsnekrose. In mehreren aufeinanderfolgenden Sitzungen wurde ein Patient mit einem Sturge-Weber-Syndrom mit großem, teils knotigem und die rechte Gesichtshälfte subtotal erfassenden Naevus flammeus mittels Infrarotlichtkoagulation behandelt. Hierunter kam es zu einer Aufhellung der Haut mit narbigem Umbau, der zu einer weitgehenden Regression des Gefäßtumors führte.
Die Infrarotlichtkoagulation stellt ein effektives und preiswertes Therapieverfahren zur Behandlung gefäßreicher Hauttumoren dar, mit dem sich kosmetisch gute Ergebnisse erzielen lassen.
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Brodersen, J.P., Mrowietz, U. (1995). Infrarotlichtkoagulation eines Naevus flammeus. In: Winter, H., Bellmann, KP. (eds) Operative Dermatologie. Fortschritte der operativen und onkologischen Dermatologie, vol 9. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-79468-1_8
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