Zusammenfassung
Die vorliegende Studie verdeutlichte, daß dem antipsychiatrischen Krankheitsverständnis ein generelles Unbehagen an den bestehenden Verhältnissen in der Welt zugrunde liegt. Wir konnten nachweisen, daß die Antipsychiater unter dem Einfluß neomarxistischer Gedanken als Gesellschaftskritiker auftraten. Die soziogenetischen Vorstellungen über Ursachen und Wesen von Krankheiten haben in der allgemeinen Krisenstimmung der westlichen Kultur viele Anhänger gewonnen. Aber auch der Marxismus hat seine Ursprünge in der abendländischen Kultur und steht in der hellenistischen, jüdischen und christlichen Tradition, er ist auch Metaphysik und Ontologie. Zweifelsfrei handelt es sich bei der Antipsychiatrie um eine abendländische Bewegung, die Fragen der theologischen und philosophischen Anthropologie aufgriff, die eine alte und bewegte Vorgeschichte beanspruchen.
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Rechlin, T., Vliegen, J. (1995). Schluβgedanken. In: Die Psychiatrie in der Kritik. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Psychiatrie, vol 75. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-79091-1_7
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