Zusammenfassung
Für die Bodenbildung sind neben klimatischen und morphologischen Faktoren die Verwitterungsbeständigkeit und chemische Zusammensetzung der Ausgangsgesteine maßgebend. Die Böden bilden das Substrat für eine gesunde Waldernährung. Sie filtern und reinigen Niederschläge, reichern dabei allerdings Schadstoffe an. Der Mineralboden wird durch lithogene Komponenten (Gesteinsuntergrund, äolische und solifluidale Deckschichten) und durch bodengenetische Prozesse (Tonverlagerung, Podsolierung, Bioturbation etc.) geprägt (→ 5; Rappen u. Schmidt 1987). Im Einzugsgebiet der Sösetalsperre ist die chemische Zusammensetzung der anstehenden Gesteine wesentlich für alle weiteren Fragen nach der Chemie der Böden (→ 5.1; Böttcher 1992) und der Gewässer (→ 6.2). Für die Probleme der Boden– und Gewässerversauerung sind nicht die primären Vorgänge der Gesteinsbildung, sondern die sekundären der Umbildung (Verwitterung) von sedimentären, magmatischen und metamorphen Gesteinen von Bedeutung. Weitere Zusammenhänge wie zwischen der Verteilung geochemisch unterschiedlicher Gesteine und verschiedenartigen Ausprägungen von Waldschäden konnten nachgewiesen werden (Stock 1990; → 2.9). Der Schwerpunkt liegt im folgenden auf den geochemischen Untersuchungen im Einzugsgebiet des Sösestausees (Sösemulde) mit kurzen Hinweisen auf die granitischen Gesteine im Einzugsgebiet des Oderteiches (Siewers u. Roostai 1990; → 2.2 und 7).
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Literatur
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Böttcher, G., Heinrichs, H., Matschullat, J., Roostai, A.H., Siewers, U. (1994). Zur Gesteinsgeochemie und Lithologie der Sösemulde und des Brockengranites. In: Matschullat, J., Schneider, J., Heinrichs, H., Ulrich, B. (eds) Gefahr für Ökosysteme und Wasserqualität. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-78707-2_14
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