Integrierte kardiorespiratorische Registrierung und Datenanalyse

Zusammenfassung

Neue Erkenntnisse in Physiologie und Pathophysiologie wurden oftmals durch die Einführung neuer apparativer Methoden initiiert. So führte die Entwicklung einer Methode zur Aufzeichnung und Auswertung von elektrophysiologischen Signalen über lange Zeiträume zur Einführung des Langzeit-EKG. Mit diesem wurden neue Erkenntnisse über das Auftreten und die Häufung von z. B. Extrasystolen oder Ischämien gewonnen. Inzwischen ist das Langzeit-EKG eine etablierte Registriermethode in der inneren Medizin. Die Registrierung des EEG während des Schlafes und seine Auswertung hat bereits eine lange Tradition. Für die breitere Anwendung dieser Langzeitmessungen wurden moderne Polygraphen zur Aufzeichnung und computerunterstützte Methoden zur Aufzeichnung und Auswertung entwickelt (Smith 1986). Jedoch wurden trotz dieser technischen Möglichkeiten lange Zeit neben dem EEG, EOG und EMG kaum andere Signale parallel aufgezeichnet. Erst neue Methoden der nichtinvasiven Atmungsmessung, wie die Induktionsplethysmographie, die Pulsoxymetrie und die nichtinvasive kontinuierliche Messung des Blutdrucks, ermöglichten eine weite Verbreitung der parallelen Messung von Nicht-EEG-Parametern während des Schlafes. Die quantitative Analyse der großen anfallenden Datenmengen erfordert moderne computergestützte Technologien, die für die Nicht-EEG-Parameter noch nicht sehr ausgereift sind. Anhand der verschiedenen Signale, die bei der kardiorespiratorischen Polysomnographie abgeleitet werden, werden hier unterschiedliche Verfahren der Biosignalanalyse mit ihren Anwendungen dargestellt. Die Verfahren lassen sich nach den ihnen zugrundeliegenden Prinzipien gruppieren. Das gleiche Verfahrensprinzip läßt sich oftmals auf ganz verschiedene Signale anwenden, wobei in der medizinischen Interpretation völlig unterschiedliche Sachverhalte beleuchtet werden.