Zusammenfassung
Anlagebedingte Faktoren, v.a. aber auch degenerative Erkrankungen führen zum Syndrom des engen Zervikalkanals. Das voll ausgeprägte klinische Syndrom ist durch eine Funktionsstörung der langen spinalen Bahnen an den unteren Extremitäten und eine radikuläre Symptomatik an den oberen Extremitäten gekennzeichnet [3]. Weit häufiger als mit dem voll ausgeprägten Bild ist man mit einem unvollständigen Beschwerdebild konfrontiert. Hier finden sich häufig nur unspezifische Beschwerden in Form von Kopf- und Nackenschmerzen sowie Zervikobrachialgien. Bislang besteht keine Einigkeit darüber, ob die klinische Symptomatik allein durch mechanische Faktoren (Einengung des Spinalkanals und langsam progrediente Kompression der Medulla) zustande kommt oder ob zusätzlich andere, vielleicht vaskuläre Faktoren eine Rolle spielen. Mehrere Arbeiten konnten den diagnostischen Nutzen von SEP- und MEP-Untersuchungen bei diesem Syndrom belegen [1, 2, 4]. In einer Untersuchung an 32 Patienten mit myelographisch gesichertem engem Cervikalkanal zeigte sich die in Abb. 1 zu sehende Verteilung zentraler SEP- und MEP-Latenzen. Nach diesen Ergebnissen der Querschnittuntersuchung war es natürlich interessant zu verfolgen, wie sich die Defizite weiter entwickeln würden.
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Literatur
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Masur, H., Oberwittler, C., Seifert, D., Brune, G.G. (1993). Klinische und elektrophysiologische (SEP, MEP) Verlaufsuntersuchungen (3 Jahre) bei Patienten mit engem zervikalen Spinalkanal. In: Steudel, W.I., Lumenta, C.B., Klug, N. (eds) Evozierte Potentiale im Verlauf. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-77772-1_2
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