Psychosoziale Faktoren in der Behandlung der Schizophrenie

Zusammenfassung

In einer Übersicht über die Ergebnisse der Behandlung der Schizophrenie kommen Lehman et al. (1995) zu einem ernüchternden Ergebnis: Konventionelle Neuroleptika bewirkten eine Remission und verhüten den Rückfall; sie wirken zudem günstig auf sekundäre Negativsymptome; gegen primäre Negativsymptome wirken sie nicht. Clozapin und Risperidon haben ein ähnliches Wirkungsprofil. Ob sie darüber hinaus auf primäre Negativsymptome wirken, ist beim Clozapin fraglich, beim Risperidon unbestimmt. Die Elektrokrampftherapie kann eine Remission bewirken. Familieninterventionen können Rückfälle vermeiden. Clozapin, medikamentöse Zusatztherapien und Elektrokrampfbehandlung haben zudem eine günstige Wirkung auf depressive Verstimmungszustände, Angst und Aggressivität. Alles andere ist unbestimmt (ND = not determined). Das gilt für die Wirkung aller Verfahren auf kognitive Störungen. Das gilt durchgängig für psychologische Therapieverfahren (außer für die Verbesserung der Alltagsbewältigung, wenn ein entsprechendes Training durchgeführt wird). Das gilt für Familieninterventionen, für berufliche Rehabilitation (die, was Wunder, allenfalls zu einer Verbesserung des Verhaltens bei der Arbeit führt), das gilt aber auch für Case Management und Assertive Community Training.