Zusammenfassung
Wie bitte, ein Rezept für harte Eier? Wie ich das rechtfertigen kann? Indem ich Ihnen verrate, wie man ein Mayonnaisen-Ei aus einem einzigen Ei macht. Unsinn, werden Sie sagen: Man braucht ein Ei für das harte Ei und ein Ei für die Mayonnaise. Nicht unbedingt, wenn Sie sich an ein paar chemisch-physikalische Grundsätze erinnern und sich einen nicht ganz alltäglichen Küchenhelfer zulegen — eine Injektionsspritze! Ein guter Koch dürfte sich allerdings von einem solchen Rezept nicht bluffen lassen: Er weiß sehr wohl, wie man ein Mayonnaisen-Ei aus einem einzigen Ei zubereitet. Er kocht das Ei, schneidet es in zwei Hälften, nimmt ein wenig Eigelb ab und bereitet eine Mayonnaise daraus zu. Na und? Nun ja, strenggenommen handelt es sich in diesem Fall nicht um ein Mayonnaisen-Ei, sondern um ein Remouladen-Ei. Die Remoulade ist eine Mayonnaise, bei der das rohe Eigelb durch hartes Eigelb ersetzt wird. In beiden Fällen dienen die grenzflächenaktiven Moleküle des Eigelbs dazu, das Öl in der Sauce zu emulgieren.
Weil der Schöpfer dem Menschen die Verpflichtung auferlegte zu essen, um zu leben, gab er ihm den Appetit und belohnte ihn durch den Genuß.
Brillat-Savarin
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© 1997 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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This-Benckhard, H. (1997). Mayonnaisen-Ei. In: Kulinarische Geheimnisse. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-59155-6_9
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