Zusammenfassung
Nachdem in den Vereinigten Staaten die Finanzierung der staatlichen Genomforschung geklärt war, gründeten als erstes die amerikanischen Nationalen Gesundheitsinstitute ein eigenständiges Zentrum für die Erforschung des menschlichen Genoms, das National Center for Human Genome Research in Rockeville im Bundesstaat Maryland. Seine Leitung übernahm Francis Collins, der am Identifizieren der Erbanlage für das erbliche Lungenleiden Mukoviszidose maßgeblich beteiligt war. Andere Zentren entstanden in Los Alamos und an verschiedenen Universitäten. Doch nach einer kurzen Verzögerungsphase wurden auch erste kommerzielle Unternehmen zum Entschlüsseln menschlicher Gene gegründet.1993 entstand in Rockville im Bundesstaat Maryland die Firma Human Genome Sciences (hgs). Der Start wurde ihr leicht gemacht mit einer Investition von 125 Millionen Dollar durch die amerikanische Pharmafirma SmithKline. Später wendeten noch andere große Pharmafirmen ebenfalls beträchtliche Summen auf, um an den Erkenntnissen von hgs teilzuhaben. Die Politik der Firma bestand darin, den Zugang zu ihren Sequenzdaten exklusiv an große Pharmafirmen zu verkaufen. hgs kann für sich in Anspruch nehmen, der Welt größte Sammlung von Genstücken (cdns) mit entsprechend immenser Datensammlung aufgebaut zu haben. In riesigen Fabrikhallen mit Dutzenden von Robotern werden dort laufend zigtausend Fragmente des menschlichen Genoms sequenziert. Der wenig später entstandene Rivale Incyte Pharmaceuticals im kalifornischen Palo Alto, der ebenfalls im Großmaßstab sequenziert, verkauft dagegen einen nichtexklusiven Zugang zu seinen Genomdaten.
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Stamadiadis-Smidt, H., Hausen, H.Z. (1998). Genomforschung in aller Welt. In: Stamadiadis-Smidt, H., Hausen, H.Z. (eds) Das Genom-Puzzle. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-58905-8_4
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