Zusammenfassung
Als Charles Darwin im Jahre 1859 sein Werk über die „Entstehung der Arten“ veröffentlichte, konnte er nicht ahnen, daß ein wichtiger Beleg für seine Evolutionstheorie noch tief im Kalkstein eines Steinbruchs im Fränkischen Jura schlummerte. Zwei Jahre nach Erscheinen des Buches machten Arbeiter im Jahre 1861 im Ottmannschen Steinbruch auf der Langenaltheimer Haardt bei Solnhofen einen sensationellen Fund. Zwischen zwei Kalkplatten fanden sie das versteinerte Skelett eines taubengroßen Wirbeltieres. Das besondere an dem Fossil war, daß die versteinerten, zunächst an einen Saurier erinnernden Knochen von gut erkennbaren Abdrücken von Vogelfedern umgeben waren. Bei genauem Hinsehen konnte man sie sogar zwei Flügeln und einem langen Schwanz zuordnen. Da die Kalksteinplatten dem Zeitalter des Malm — dem mit einem Alter von etwa 150 Millionen Jahren jüngsten Abschnitt des Jura — zugeordnet wurden, gab der Fund Rätsel auf. Konnte es etwa sein, daß es damals, zur Blütezeit der Saurier und Fische, schon Vögel gab? Das zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts älteste bekannte Fossil eines Vogels stammte aus dem Tertiär, war also mehr als 100 Millionen Jahre jünger als der Abdruck aus Solnhofen. Der Konservator Andreas Wagner zweifelte kurz nach dem Fund an der Verbindung zur Vogelwelt, veröffentlichte aber dennoch eine Notiz über das seltsame Skelett, in der er dem Tier den Namen „Griphosaurus“ (Rätselsaurier) gab.
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Harjes, HP., Walter, R., Rademacher, H., Stroink, L. (1999). Geschichte des Lebens. In: Harjes, HP., Walter, R., Rademacher, H., Stroink, L. (eds) Die Erde im Visier. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-58476-3_8
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