Zusammenfassung
„Wie alle Bilderstürmer habe ich meine Götzenbilder nur deshalb zerschlagen, um mich vor ihren Scherben niederzuknien.“ Bilder haben bei der Vermittlung von Glauben immer eine zentrale Rolle gespielt, wobei der Wirksamkeit des Bildes immer auch die ihm entgegengebrachte Skepsis und Kritik gegenüberstand; es hatte zu jeder Zeit eine ambivalente Position. Besonders das 19. Jahrhundert ist ein Spiegel dafür, daß im Zuge der Säkularisierung Glauben nicht mehr an einen kirchlich-religiösen Kontext gebunden sein mußte. Sakrale Handlungen spielen sich nicht notwendigerweise in Kirchenräumen ab. Mit der Zurückdrängung und dem Versuch der Zerstörung eines Kontextes, dem kirchlichen, ging die Etablierung eines anderen einher, und auch dieser neue bürgerliche Glauben an die Wissenschaft und den Fortschritt konnte wirksamer Bilder nicht entbehren, da vor allem Bilderstürmer besonders dringend neuer, eigener starker und aussagekräftiger „Götzenbilder“ bedürfen. Ein Versuch, die Macht des „Wunder-“ und „Aberglaubens“ mit einem ganzen Museum voller wissenschaftlicher Bilder zu bekämpfen, wird im folgenden Text dargestellt.
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Matyssek, A. (2002). Einleitung. In: Rudolf Virchow Das Pathologische Museum. Schriften aus dem Berliner Medizinhistorischen Museum, vol 1. Steinkopff, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57389-7_1
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Print ISBN: 978-3-7985-1370-9
Online ISBN: 978-3-642-57389-7
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