Die Budgetierung von Arznei- und Heilmitteln: Ist die medizinische Versorgung innerhalb der gesetzlichen Krankenkassen gesichert?

Zusammenfassung

Diese Vorlesungsreihe im Sommersemester 1999 steht unter dem Motto „Medizinische Versorgung in Zeiten knapper Kassen“. Es haben sich inzwischen namhafte Referenten zu medizinischen, ökonomischen und wohl auch ethischen Aspekten dieses Themas geäußert, das gerade in diesen Wochen, wo sich eine intensive öffentliche Diskussion über den „Referentenentwurf eines Gesetzes zur Reform der gesetzlichen Krankenversicherung ab dem Jahr 2000“ entzündet hat, von höchster Aktualität ist. Dabei bitte ich Sie, auf eine kleine semantische Nuance zu achten: Es heißt nämlich nicht „Reform des Gesundheitswesens“ sondern „Reform der gesetzlichen Krankenversicherung“. Gibt es also außerhalb der GKV ein anderes Gesundheitswesen, das dieser Reform nicht bedarf? Und ist es ethisch, nachdem diese Kategorie schon einmal in die Debatte geworfen worden ist, eine solche Unterscheidung zu treffen? Ich meine ja. Denn, was da zu reformieren ist - ist es denn überhaupt zu reformieren? Und in dieser Hektik? Dies ist eine andere Frage -, was also reformiert werden soll, sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen einer solidarischen und nicht marktwirtschaftlichen, einer paritätischen und nicht auf Eigeninitiative aufgebauten Zwangsversicherung abhängig Beschäftigter, immerhin 90% unserer Bevölkerung, die über die Lohnnebenkosten eng mit der wirtschaftlichen Situation unseres Landes verbunden ist.