Zusammenfassung
Es läßt sich nicht leugnen, daß die moderne Ausprägung der neoklassischen Ökonomie als intertemporale Preistheorie zugleich eine Preisgabe als Verteilungstheorie bedeutet. Denn der funktionale Charakter einer Einkommensverteilung, die ihren Bezug durch den Entgelt der Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital erhält, verlangt eine uniforme Profitrate (alias einen entsprechenden Zinssatz) und, als deren Spiegelbild, einen Lohnsatz, der als Durchschnittslohn homogenisierte Arbeit repräsentiert. Diesem Marktgleichgewicht setzt die neoklassische Ökonomie einen Entwurf entgegen, der, als Theorie relativer Güterpreise, an einen Vektor von Erstausstattungen gebunden ist, deren Eigenzinssätze das Marktergebnis einer intertemporalen Allokation des Güterkosmos ausdrücken.
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Riese, H. (2002). Zur Mikrofundierung der Verteilungstheorie — Einsichten in eine unvollendete Geschichte. In: Zur Theorie, Empirie und Politik der Einkommensverteilung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-56062-0_4
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