Zusammenfassung
Der Begriff der Kreislaufwirtschaft ist spätestens seit der Diskussion und Einführung des KrW-/AbfG auch in der breiten Öffentlichkeit zu einem gängigen Begriff geworden. Der Gesetzgeber wollte mit dieser Begriffswahl die Forderung nach einer Wirtschaftsweise zum Ausdruck bringen, im Rahmen derer Materialien möglichst lange, gleichzeitig aber auch vergleichsweise umweltschonend, in technosphärischen Produktions-Reduktions-Zyklen gehalten werden sollen, um so die Effizienz im Umgang mit begrenzt verfügbaren Ressourcen zu erhöhen und gleichzeitig die negativen Umweltwirkungen unseres Wirtschaftens zu minimieren. Die Ausschleusung unerwünschter Materialien an die natürliche Ökosphäre soll dabei nach Möglichkeit in der Qualität von Nahrung1 oder nach vorheriger Feststellung einer Schadwirkungsfreiheit erfolgen.
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Notes
Siehe hierzu die Ausführungen in Kap. 3.1 sowie 3.5 („waste equals food “
Zum Systembegriff selbst siehe die Ausführungen in Kapitel 1.4.
Siehe hierzu die Ausführungen in Kap. 3.5.
Siehe Ausführungen in Kap. 2.1.1.
Sollten bspw. die Hummeln als Pflanzenbestäuber ausfallen, kann die gleiche Funktion auch von Bienen, Wespen, Schmetterlingen und anderen ausgeführt werden.
Siehe hierzu insbesondere die Ausführungen in Remmert [Ökosystem 1988], S. 76 f., aber auch andere Beispiele wie die von Lebensgemeinschaften zwischen Pflanzen und Luftstickstoff bindenden Knöllchenbakterien.
Siehe hierzu insbes. die Ausführungen in Kapitel 4.1.4.
Siehe hierzu auch die Ausführungen zum Ökosystemansatz (Kap. 2.1.1) bzw. zur speziellen Fokussierung der drei Funktionsgruppen erfolgreicher natürlicher Organisation in Kap. 4.1.4 dieser Arbeit.
Siehe Remmert [Ökosystem 1988], S. 58 ff.
Siehe die Organismengemeinschaften entlang der mittelozeanischen Rücken.
Die Erde ist deshalb als (materiell) geschlossenes System zu bezeichnen, das aber energetisch offen ist (d.h. kein isoliertes System darstellt).
D.h. Abwärme (unerwünschter Energieoutput) bleibt hierbei außen vor.
Zum B egriff der Retrotransformation siehe Kapitel 5.1.1.3.
Auch für Ö2 gilt dies streng genommen nur im Sinne eines notwendigen Regulierers oder eines Antriebsmotors (siehe eine entsprechende Visualisierung in Abb. 5-11).
Bahadir/Parlar/ Spiteller [Umweltlexikon 1997], S. 589.
In der Abb. 4-2 (siehe Vorseite) dargestellt als Output kX* (∨∧nX*.
Seidel/Liebehenschel [Altpapiermarkt 1996], S. 28.
Siehe bspw. Liesegang/Pischon [Downcycling 1996], Sp. 1794 ff; bzw. Ausführungen in Kap. 5.5.
D.h. bspw. bei gleichbleibender Papiernachfrage, u.a.m.
Und dies bei einem Energieeinsatz von nicht mehr als 5% dessen, der für die Herstellung von Primäraluminium benötigt wird.
Siehe bspw. Liesegang/Pischon [Downcycling 1996], Sp. 1794 ff.
Siehe Kap. 2.3.2.
Dies gilt für die in unseren Körper eingepflanzten Prothesen genauso wie für Objekte, die besondere sicherheitstechnische Aufgaben übernehmen.
Bspw. zu 100 % biologisch abbaubare Plastiktüten etc.
Siehe hierzu bspw. Enquete-Kommission [Stoffströme 1994] oder verschiedene Arbeiten des Wuppertal-Instituts, darunter auch die in Wuppertal-Institut /BUND /Misereor [Zukunftsfähigkeit 1996], Kap. 4, ausgeführten „Leitbilder “.
Wobei hier ausdrücklich betont werden muss, dass ein solches Unterfangen weder ökonomisch wie ökologisch zu verantworten wäre, weil die damit verbundenen Umweltkosten in etlichen Fällen asymptotisch gegen unendlich streben würden.
Bspw. im Rahmen einer lang andauernden Konsumtionsphase.
Siehe hierzu bspw. die in Enquete-Kommission „Schutz des Menschen und der Umwelt “ [Industriegesellschaft 1994], S. 42-54 formulierten Nachhaltigkeitsregeln (siehe Kap. 7.8.5.1).
Siehe auch Abb. 7-4.
Bei der Herstellung von Stoff-(und Energie-)Kreisläufen geht es zunächst einmal weniger um eine Gegenüberstellung dessen, was in ein System hineinfließt (Input) und auf der anderen Seite wieder heraustritt (Output) (→ Input-Output-Betrachtung, wie sie v.a. für die Abbildung von Betrieben typisch ist), sondern um die vielfach noch als „missing link “ zu beklagende Überführung unerwünschter Outputs zu erwünschten Inputs (→ Output-Input-Betrachtung). Recyclingorientierte Kopplungen werden deshalb im Rahmen dieser Arbeit nicht als Input-Output-, sondern als Output-Input-Brücke,-Beziehung,-Verknüpfung o.a. gekennzeichnet.
Siehe das in Kapitel 4.1.1 dargestellte Beispiel der nicht abgebauten Falllaubschicht.
Siehe bspw. bereits die Mumifizierung im alten Ägypten.
Meadows /Meadows /Zahn /Milling [Wachstum 1972] sowie vergleichbare Studien.
Entspräche in Abschnitt 4.1.1 einem „Systemtod durch verhungern “.
Siehe bspw. Szenarien in Meadows /Meadows /Randers [Wachstum 1992], S. 162 ff.
Siehe hierzu bspw. Veröffentlichungen von Mitgliedern des Wuppertal-Instituts (bspw. v. Weizsäcker/Lovins [Faktor 4 1995]), von Mitgliedern des Factor-10-Networks, oder ganz allgemein die vielfach demonstrierten umsetzungspraktischen Fortschritte auf dem Gebiet der Dematerialisierung.
Siehe hierzu verschiedene Artikel in Bringezu [Umweltstatistik 1995].
Reiche [Materialflussrechnungen 1998], S. 57.
Schmidt-Bleek (1994) bezieht sich dabei auf Berechnungen von Bringezu und Schütz, die ab 1995 für das Referenzjahr 1991 veröffentlicht worden sind.
Schmidt-Bleek [MIPS 1994], S. 20.
Die dargestellten Schätzungen setzen sich dabei aus ca. 100 Mio. Tonnen Produktions-+ ca. 20 Mio. Tonnen Produktabfälle zusammen.
Stoffspezifische Angaben für Rohstoffimporte in die Bundesrepublik Deutschland finden sich bspw. in Bringezu /Schütz [Stoffstrombilanzierung BRD 1995], S. 42.
Um ein Gramm Platin zu gewinnen, muss fast das 300.000fache an Gestein bewegt und bearbeitet werden. Berücksichtigt man, dass der Katalysator eines Autos ca. 2-3 Gramm Platin enthält, plus hochwertige Stähle, Keramik und anderes, so ist „die insgesamt für seinen Bau bewegte Menge Material etwa eine Tonne Umwelt wert “ (Schmidt-Bleek [MIPS 1994], S. 19.
Ebd., S. 19.
Schmidt-Bleek [MIPS 1994], S. 15 ff.
Wuppertal-Institut /BUND /Misereor [Zukunftsfähigkeit 1996].
Siehe bspw. Bringezu [Stoffbilanzen 1997], Bringezu / Schütz [nationale Stoffstrombilanzen 1996]; in Bringezu /Schütz [regionale Stoffstrombilanzen 1996b] findet sich auch eine entsprechende Bilanzierung des Wirtschaftsraumes Ruhr.
So schreibt Schmidt-Bleek [MIPS 1994], S. 20, unter Bezugnahme auf die weiter oben zitierte anthropogene Massenbewegung von 3,4 Mrd. Tonnen im Verhältnis zu den Materialverlagerungen in die Umwelt (2,2 Mrd. Tonnen), die im Gegensatz zu den 1,2 Mrd. Tonnen Technosphäreninputs vom Menschen gar nicht be-oder verarbeitet werden: „ Wie ersichtlich, wird mehr als die Hälfte der vom Menschen bewegten Stoffmengen gar nicht in die Wirtschaftskreisläufe eingeführt. Und er folgert hieraus unmittelbar danach:. „Sie sind daher auch nicht kreislauffähig. “
In der Vorgängerfassung der Abbildung (Bringezu /Schütz [nationale Stoffstrombilanzen 1996], S.14, als„ Ablagerung nicht verwertbarer Förderung “ bezeichnet.
Nach Bringezu/Schütz [nationale Stoffstrombilanzen 1996], S. 14. Eine weitergehende Aufsplittung dieser nationalen Stoffstrombilanz in „technischen Energiestoffwechsel “, „Baustoffwechsel “, „Nahrungsstoffwechsel “ und „Betriebsstoffwechsel “ findet sich im Anhang dieser Veröffentlichung (Bringezu / Schütz [nationale Stoffstrombilanzen 1996], S. 17-18. Ein UGR-basierter Vergleich zwischen 1960 und 1990, bezogen auf die alten Bundesländer, ist in Rademacher / Stahmer [UGR 1995] abgebildet.
Siehe die Ausführungen zum Begriff der Transformatorensphäre in Abschnitt 2.3.2 und 2.3.3.
Zur Bedeutung nationaler Stoffbilanzen für Politik und Bewusstseinsschaffung siehe bspw. Jänicke [Umweltberichterstattung 1995], S. 18 ff.
Jänicke [Umweltberichterstattung 1995], S. 22.
Siehe Schmidt-Bleek [MIPS 1994], Jänicke [Umweltberichterstattung 1995], Bringezu [nationale Stoffbilanzen 1996] u.a.
Bringezu/Schütz [nationale Stoffbilanzen 1996], S. 7.
Die im Rahmen des KrW-/AbfG erfassten Abfälle entsprechen den im Rahmen dieser Tabelle inkorporierten Posten nicht unbedingt mit letzter Genauigkeit, doch sind die hierbei in Kauf genommenen Unsicherheiten wahrscheinlich auch nicht geringer, als diejenigen, die sich auf die Zahlen selbst beziehen. Zumindest hinsichtlich Größenordnung und Relationen kann die Tabelle 4-1 deshalb eine nützliche Hilfestellung geben. Die vom KrW-/AbfG explizit ausgeklammerten „Abfälle, die beim Aufsuchen, Gewinnen, Aufbereiten und Weiterverarbeiten von Bodenschätzen in den der Bergaufsicht unterstehenden Betrieben anfallen“ (siehe KrW-/AbfG §2, Absatz 2, Punkt 5 vom KrW-/AbfG) wurden auch hier unberücksichtigt gelassen, da sie aufgrund der Beibehaltung ihrer naturbelassenen Materialqualität auch aus ökologischen Gründen nur in begründeten Ausnahmefällen technosphärischen Aufbereitungsprozessen unterworfen werden sollten. Angesichts ihrer quantitativ großen Bedeutung hätte ihre statistische Einbeziehung das tatsächliche Volumen potenzieller technosphärischer Rückführungsnotwendigkeiten sicherlich grob verfälscht.
Als problematisch gelten hier insbesondere gips-oder Ytong-haltige Baurestmassen sowie Plastikfenster, PVC-haltige Abfälle u.ä.m.
Auch beim Kauf einer Glühbirne geht es dem Konsumenten gewöhnlich ja nicht um die Glühbirne als Objekt, sondern um die damit erzielbare Dienstleistung Licht. In puncto Energiebedarf pro Einheit Licht ist eine Energiesparlampe der herkömmlichen Glühbirne 4-fach überlegen und auch die vergleichsweise aufwändigeren Produktions-und Reduktionsprozesse der Energiesparalternative kompensieren diesen Vorteil bei haltbarkeitsschonendem Umgang nur partiell. Da dieser ressourcentechnische Vorteil zumindest hierzulande auch durch das Preisgefüge widergespiegelt wird, wird sich der mittel-und längerfristig orientierte Entscheidungsträger c.p. für die Energiesparvariante entscheiden, sobald er sich diese geringeren Kosten pro Nutzeinheit Licht bewusst gemacht hat.
Allgemein: Materialintensität = Materialeinsatz pro Einheit.
Schmidt-Bleek [MIPS 1994], S. 108.
Siehe Schmidt-Bleek [MIPS 1994], S. 129
Allgemein: Ressourcenproduktivität = Einsatzmenge an Gütern und Dienstleistungen im Verhältnis zu den hiefür eingesetzten Ressourcen (Material und Energie).
Schmidt-Bleek [MIPS 1994], S. 118.
Gerade vor dem Hintergrund ökologischer Fragestellungen soll an dieser Stelle explizit darauf aufmerksam gemacht werden, dass hinter MIPS ein rein quantitatives Konzept steht, während die ökologischen Probleme sehr wesentlich durch qualitative Faktoren (wie bspw. Human-oder Öko-Toxizität) bestimmt werden, die sich in der MIPS nicht niederschlagen. (siehe auch entsprechend kritische Kommentare bei Hofmeister [nachhaltiges Stoffstrommanagement 1999], S. 35). Den gleichen Vorwurf treffen auch Schmidt-Bleeks „ökologische Rucksäcke “ oder die „regionalen Input-Output-Bilanzen “ von Bringezu / Schütz, die ebenfalls ausschließlich vom jeweiligen Materialgewicht bestimmt werden, so dass bspw. 1 kg Quecksilber oder cadmiumverseuchter Klärschlamm den gleichen Stellenwert besitzen wie 1 kg unbelastetes Altholz oder Bodenaushub.
Der durch von Weizsäcker in die öffentliche Diskussion eingebrachte „Faktor 4 “ (siehe hierzu bspw. Weizsäcker / Lovins / Lovins [Faktor Vier 1995]) bringt dementsprechend zum Ausdruck, dass eine Halbierung der Inputmengen für ein bestimmtes Produkt bei gleichzeitiger Verdopplung der Nutzungsintensität bereits eine Vervierfachung der Produktivität bedeuten würde.
Siehe die umfangreichen Veröffentlichung der Enquete-Kommission „Schutz des Menschen und der Umwelt “ [Industriegesellschaft 1994], aber Enquete-Kommission [Stoffströme 1993]; ergänzend hierzu siehe auch Umweltbundesamt [nachhaltiges Deutschland 1997], Kap. V (S. 174-217), oder Friege/Engelhardt/Henseling [Stoffstrommanagement 1998], Kap. 3 (S. 87 — 124).
Schneidewind [Stoffstrommanagement 1998], S. 116.
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Sterr, T. (2003). Kreislaufwirtschaft. In: Liesegang, D.G. (eds) Industrielle Stoffkreislaufwirtschaft im regionalen Kontext. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-55666-1_4
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