Nachweis unklarer abdominaler Infektionen durch das Blutbild

Zusammenfassung

Nach bereits früher mitgeteilten klinischen Erfahrungen ist die Blutbilduntersuchung in dem einfachen Routineverfahren des Hämogramms und der Hgr.-Serie unseres Erachtens die einfachste und beste Methode¹, um das Vorliegen eines „akuten Abdomens“ praktisch zu erkennen. Merkwürdigerweise haben alle Referenten zu diesem Thema nur von den schon von Arneth vor etwa 50 Jahren als nicht ausreichend bezeichneten Gesamtleukocytenzahlen (Curschmann), höchstens noch von „Neutrophilen“ gesprochen, während sie die wichtige Operationsindikation aus der „Biologischen Leuko-Kurve“ überhaupt nicht zu kennen scheinen. Der rasch sich entwickelnde schwere Krankheitszustand der Patienten erlaubt in der Regel nicht die Anwendung der sonst üblichen klinischen Methoden, obgleich sie natürlich zur Differentialdiagnose oft unbedingt notwendig wären. So wird die Grundursache eines akuten abdominalen Prozesses am häufigsten durch die Probelaparotomie, leider manchmal auch erst durch die Sektion erkannt. Erstaunlich ist, wie oft uns dabei die Temperaturkurve, die sonst als empfindliches Symptom akuter Infektionen anerkannt ist, grade bei den abdominalen Prozessen infolge einer schockartigen Gesamteinstellung im Stiche läßt.

Da nach den Schriftleitungsbestimmungen nur 2 Abbildungen aufgenommen werden können und die Vortragszeit nur 10 Minuten betrug, werden die übrigen elf Demonstrationskurven mit klinischen Ergänzungen in „Der Medizinischen“ H. 35 u. 36 erscheinen.