Über das Verhalten des Wehneltschen Unterbrechers im Wechselstromkreise

Zusammenfassung

In Heft 10 derZeitschr. f. Elektrotechnik 1899, S. 117 ist bereits die Tatsache festgestellt worden, daß der Wehneltsehe elektrolytische Unterbrecher auch im Wechselstromkreise als solcher funktioniert. Schon gelegentlich der ersten, dort mitgeteilten Versuche wurde an einem auf einer synchron rotierenden Scheibe befindlichen, schwarzen Flecke beobachtet, daß das an der Spitzenelektrode der Zelle auftretende Licht den schwarzen Fleck in der einen Halbperiode und der zwischen den Spitzen der Sekundärwickelung der Induktionsspule überspringende Funken in der anderen Halbperiode scharf begrenzt und stehend erscheinen läßt. Diese Be- obachtung ließ den Schluß zu, daß die wirksamen Unterbrechungen nicht in derselben Halbperiode auftreten, in welcher die helle Lichterscheinung in der Zelle eintritt. Andererseits zeigten Geißler und Röntgenröhren an beiden Elektroden gleichartige Erscheinungen, was auf Entladungen in beiden Richtungen schließen ließ. Wurde in den Primärkreis der Induktionsspule ein induktiver Widerstand eingeschaltet, so wurde die Entladung in der Röhre einseitig. Um den Verlauf der Unterbrechungen und die Verschiedenheit derselben in den beiden Halbperioden, während welcher die Spitzenelektrode einmal Anode und das andere Mal Kathode ist, genauer zu untersuchen, wurde folgendes, stroboskopisches Verfahren angewendet:

Zeitschr. f. Elektrotechnik, Wien, Heft 10, 1899. Diese Arbeit ist in Gemeinschaft mit Ludwig Kallir entstanden.